Finanzkrise: Wiener Zinshäuser als Geldanlage boomen

Immobilien, Wohnen, Zinshaus, Geb�ude Foto: Clemens Fabry
Immobilien, Wohnen, Zinshaus, Geb�ude Foto: Clemens Fabry(c) (Fabry Clemens)
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Im ersten Halbjahr wurden in Wien Zinshäuser im Wert von einer halben Milliarde Euro verkauft. Besonders beliebt sind Zinshäuser in gutem baulichem Zustand und ohne weiteren Ausbaubedarf.

Die Angst der privaten Anleger vor Wirtschaftskrise und Geldentwertung erweist sich als mächtiger Motor für den Zinshausmarkt. Laut Angaben des größten Maklers in dem Bereich haben in der Bundeshauptstadt im ersten Halbjahr Zinshäuser im Wert von bis zu einer halben Milliarde Euro den Besitzer gewechselt. "Wohnimmobilien sind damit zu einer Art Ersatzwährung für Geldanleger geworden", sagt Franz Pöltl, Geschäftsführer der EHL Investment Consulting. "Die Käufer sind weniger preissensitiv als im Vorjahr."

Die Renditen sind seit dem 2. Halbjahr 2008 im Durchschnitt um rund 0,5 Prozentpunkte gefallen, was einem Preisanstieg um rund 10 Prozent entspricht, schreibt der Immobiliendienstleister. Besonders beliebt seien Zinshäuser in gutem baulichem Zustand und ohne weiteren Ausbaubedarf, geradezu "explodiert " sei die Nachfrage nach erstklassigen Zinshäusern im 1. Wiener Gemeindebezirk.

Run auf das Zinshaus

Da private Zinshauskäufe meist in sehr hohem Maß mit Eigenkapital finanziert werden, sei auch die restriktive Kreditpolitik der Banken in diesem Marktsegment kein größeres Problem. Die sehr niedrigen Zinsen auf dem Geld- und dem Anleihemarkt trügen ebenfalls dazu bei, dass es geradezu einen Run auf das klassische Wiener Zinshaus gebe.

Während einige institutionelle Immobilieninvestoren auf der Verkäuferseite zu finden seien, dominierten auf der Käuferseite die Privaten: "Da private Zinshauskäufe meist in sehr hohem Maß mit Eigenkapital finanziert werden, ist auch die restriktive Kreditpolitik der Banken in diesem Marktsegment kein größeres Problem."

Für das zweite Halbjahr 2009 rechnet Pöltl mit weiteren moderaten Preissteigerungen, "mit einer markanten Preiserhöhung ist aber dann zu rechnen, wenn die von vielen Investoren befürchteten inflationären Tendenzen tatsächlich eintreten."

(APA)

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