Galaxy Note 7 drückt Samsungs Quartalsgewinn um 30 Prozent

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Samsung bekommt die ersten Auswirkungen des Verkaufsstopps des Galaxy Note 7 zu spüren. Noch kann Samsung aber die Marktführerschaft für sich beanspruchen.

Nach einem erfolgreichen zweiten Quartal in diesem Jahr, drückt das Debakel um das Galaxy Note 7 die Gewinne deutlich. Der Überschuss sei im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 4,54 Billionen Won, umgerechnet 3,7 Milliarden Euro zurückgegangen, teilte das Unternehmen in einer Börsennotiz mit. Der Umsatz fiel um 7,5 Prozent auf 38 Milliarden Euro. Das war ein Minus von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

In der Sparte für Smartphones und andere Mobilgeräte (Samsung listet nicht nach einzelnen Geräten auf) brach der Gewinn den Angaben zufolge um fast 98 Prozent auf nur noch 100 Mrd. Won ein.

Erste Auswirkungen

Samsung hatte Anfang September den Verkauf des Premium-Smartphones wegen Brandgefahr zunächst gestoppt und einen weltweiten Rückruf begonnen. Nachdem auch Ersatzgeräte in Brand geraten waren, nahm Samsung das Note 7 im Oktober endgültig vom Markt.

Grund für den Defekt waren womöglich nicht wie bisher angenommen die Akkus in den Smartphones. "Es könnten die Batterien sein oder etwas anderes", sagte Samsung-Ko-Chef J.K. Shin am Donnerstag auf einer Aktionärsversammlung in Seoul. Es würden nun "sämtliche Aspekte" des Galaxy Note 7 untersucht, versprach er, "sei es die Batterie, das Material oder das Betriebssystem".

Hoffnung liegt bei S7/S7 Edge

Das Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge, das im März dieses Jahres auf den Markt kamen, verhalf Samsung noch zu dem besten Quartalsergebnis seit zwei Jahren. Das Galaxy Note 7 hätte diesen Aufschwung weiter ankurbeln können. Es ist davon auszugehen, dass Samsung auch im vierten Quartal noch Auswirkungen des gescheiterten Note 7 spüren wird. Im Weihnachtsgeschäft fokussiert sich das Unternehmen intensiv auf die Vermarktung der beiden Erfolgsgeräte. Auch Galaxy-Note7-Kunden wird als Austausch eines der beiden Geräte angeboten.

Dennoch behält Samsung laut IDC mit 20 Prozent Anteilen die Marktführerschaft. Insgesamt sollen laut Marktforschungsinstitut über 362,9 Millionen Smartphones in den Monaten Juli, August, September weltweit verkauft worden sein. Das ist entgegen der Prognosen zur allmählichen Smartphone-Sättigung ein Plus von einem Prozent, verglichen mit den Vorjahreszahlen.

(APA/DPA/Red. )

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