Trump macht Trump-Gegner Warren Buffett reicher und milder

Warren Buffett
Warren Buffett REUTERS (RICK WILKING)
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Der US-Milliardär Warren Buffett stellt sich hinter den Präsidenten Donald Trump. Wenn auch nicht bedingungslos.

Im Wahlkampf trat Starinvestor Warren Buffett an der Seite von Hillary Clinton auf.
Der US-Milliardär tat sich als besonderer Wahlkämpfer hervor. So fuhr der langjährige Demokrat, Wähler und Clinton-Fans höchstpersönlich zur Wahlurne.

Donald Trump war für ihn ein rotes Tuch. Buffett nannte Trump einen Scharlatan. Auch anKritik an Trump als Geschäftsmann sparte er nicht. Trump betreibe gute PR in eigener Sache, habe aber Misserfolge zu verantworten. Allerdings hält der 86-Jährige unternehmerischen Erfolg nicht erforderlich, um als Staatsoberhaupt erfolgreich zu sein. "Harry Truman ist mit einem Herrenausstatter pleitegegangen", sagte Buffett. "Und trotzdem war er ein hervorragender Präsident."

Wird Buffett milde? Zumindest wurde der Investor durch den Sieg des Republikaners noch reicher und stieg wieder zum zweitreichsten Mann der Welt - nach Bill Gates - auf.
70,6 Milliarden Dollar liegen auf seinem Konto.

Wichtigster Grund für den Aufstieg Buffetts in der Reichstenliste ist der Kurssprung der US-Banken.
Aktien der Großbank Wells Fargo, an der Buffett über seine Holding Berkshire Hathaway 10 Prozent hält, haben seit dem Wahlsieg von Donald Trump knapp 15 Prozent hinzugewonnen.
Anleger erwarten, dass ein Präsident Trump die Bankenbanche deregulieren und den Geldhäusern mehr Freiheiten einräumen wird.

Müssen uns hinter Präsidenten stellen

Auch in politischer Hinsicht, schlägt Buffett weichere Töne an. So sagte er dem US-Sender CNN am Samstag, es sei jetzt wichtig, sich geeint hinter den Präsidenten zu stellen. "Er verdiene jedermanns Respekt."
In den Reihen der Demokraten, wie auch der Republikaner hätte es Protestwähler gegeben. Diese gilt es zu versöhnen.
"Das bedeutet nicht, dass wir ihn nicht kritisieren dürfen oder anderer Meinung sein dürfen. Aber wir brauchen ein Land, das geschlossen hinter dem Präsidenten steht", so Buffett.

So teilt er die Einstellung Trumps gegenüber dem Freihandel nicht. Dieser will das Freihandelsabkommen Nafta mit Kanada und Mexiko aufkündigen.
Buffett bezweifelt, dass diese Vorschläge im Kongress eine Mehrheit finden. "Im Wahlkampf werden viele Dinge gesagt, die nach den Wahlen nicht kommen." Der Handel nutze zwar der Gesellschaft insgesamt. Die konkreten Vorteile seien aber unklar. So könnten Socken ein paar Cent billiger sein, weil sie im Ausland günstiger hergestellt würden. "Aber ich gehe nicht zu Walmart und sage mir bei jedem Einkauf "Gottseidank gibt es Freihandel."

Buffett erneuerte auch seine Kritik an Trump als Geschäftsmann. Dieser betreibe gute PR in eigener Sache, habe aber Misserfolge zu verantworten. Allerdings hält der 86-Jährige unternehmerischen Erfolg nicht erforderlich, um als Staatsoberhaupt erfolgreich zu sein. "Harry Truman ist mit einem Herrenausstatter pleitegegangen", sagte Buffett. "Und trotzdem war er ein hervorragender Präsident."
Trumps Ziel, ein jährliches Wirtschaftswachstum von vier Prozent, hält Buffett für unrealistisch.

(akh)

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