Uniqa fixiert Verkauf der Italien-Tochter

Uniqa-General Andreas Brandstetter fährt die eingeschlagene Strategie konsequent weiter.
Uniqa-General Andreas Brandstetter fährt die eingeschlagene Strategie konsequent weiter.(c) APA/HERBERT NEUBAUER
  • Drucken

Die Società Reale Mutua di Assicurazioni wird für die italienische Uniqa-Lebensversicherungstochter 295 Millionen Euro bezahlen.

Der Vorstand der Uniqa Insurance Group AG (Uniqa) hat am heutigen Tag den Verkauf der Mehrheitsbeteiligung von 99,7 Prozent an ihrer Konzerngesellschaft UNIQA Assicurazioni SpA an den italienischen Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit Società Reale Mutua di Assicurazioni beschlossen. Der Aufsichtsrat hat dem Verkauf zugestimmt.
Von dem Verkauf umfasst sind Uniqa Assicurazioni SpA und ihre in Italien tätigen Tochtergesellschaften Uniqa Previdenza SpA und Uniqa Life SpA. Es wurde Einvernehmen über die Inhalte eines Kaufvertrags erzielt, welcher kurzfristig unterzeichnet werden soll. Der
rechtliche Vollzug des Kaufvertrags wird nach Vorliegen aller erforderlichen behördlichen Genehmigungen im ersten Halbjahr 2017 erwartet. Der Kaufpreis beträgt 295 Millionen Euro vor Transaktionskosten.

„Im Rahmen unserer im Jahr 2011 gestarteten langfristigen Strategie Uniqa2.0 konzentrieren wir uns auf unser Kerngeschäft in Österreich und CEE und richten unsere Beteiligungen danach aus“, erklärt Uniqa Group CEO Andreas Brandstetter die Hintergründe dieses Schrittes.
„Während wir zum Beispiel in Kroatien und Serbien zugekauft haben und unser Engagement in Österreich im Privatspitalsbereich ausbauen, haben wir Beteiligungen abgegeben, die nicht in unseren Kernmärkten liegen oder nicht ins Versicherungsgeschäft einzahlen. Dazu zählen etwa eine Versicherungsgesellschaft in Deutschland, Beteiligungen an Hotels und Medien. Im Fall der Uniqa Italien trennen wir uns von einer sehr gut geführten und über die Jahre ertragreichen Tochter, die jedoch nicht in unseren Kernmärkten ist.“

Einen starken Effekt hat die Transaktion vor allem auf die  Eigenkapitalquoten von Uniqa. So wird sich die ökonomische Kapitalquote (ECR-Quote) von 166 Prozent zum Halbjahr 2016 um zusätzliche rund 20 Prozentpunkte signifikant verbessern.
Hier wirkt sich vor dem Hintergrund eines anhaltenden
Niedrigzinsumfelds vor allem die Reduktion des kapitalintensiven Lebensversicherungsgeschäftes in Italien nachhaltig positiv aus.

Uniqa weist aktuell per 30.09.2016 Firmenwerte (Goodwill) im Zusammenhang mit den italienischen Gesellschaften in der Höhe von 115 Millionen Euro aus. Verbunden mit der Wertminderung dieser Firmenwerte wird sich aus dem Verkauf ein negativer Effekt auf das Konzernergebnis von ungefähr 100 Millionen Euro in 2016 ergeben. Das erwartete Ergebnis vor Steuern wird um den positiven Beitrag aus dem italienischen Geschäft reduziert, das für 2016 mit rund 25 Millionen Euro veranschlagt war.
Die 1965 gegründete Uniqa Italien erwirtschaftete 2015 verrechnete Prämien in der Höhe von 1.114 Millionen Euro und trug mit rund 25 Millionen Euro positiv zum Ergebnis der Gruppe bei.

Andreas Brandstetter zum Ausblick: „Wir erwarten für das
Geschäftsjahr 2016 weiterhin ein, im Vergleich zum sehr guten Ergebnis 2015, um bis zu 50 Prozent reduziertes Ergebnis vor Steuern. Gründe dafür sind der nun nicht mehr im Ergebnis vor Steuern enthaltene positive Beitrag aus Italien und das Anfang 2016 gestartete Innovationsprogramm mit erheblichen Zukunftsinvestitionen in das ‚Re-Design‘ des Geschäftsmodells, den personellen
Kompetenzaufbau und die erforderliche Modernisierung unserer IT-Landschaft. Zusätzlich gehen wir davon aus, dass sich die anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen mit negativen Zinsen, sinkenden Kapitalerträgen und politischen Unsicherheiten in einzelnen Märkten mittelfristig nicht verbessern werden. Auch nach dem Verkauf der Operations in Italien halten wir an unserem Vorhaben einer kontinuierlich steigenden Dividende je Aktie fest.“

(ekh)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Geld & Finanzen

Uniqa stellt Strabag-Beteiligung auf den Prüfstand

Der österreichische Versicherer Uniqa will sich künftig auf sein Kerngeschäft Österreich und Osteuropa konzentrieren und sich von Beteiligungen trennen.
Uniqa-Chef Andreas Brandstetter
Geld & Finanzen

Gewinneinbruch bei Versicherer Uniqa

Dem zweitgrössten österreichischen Versicherer Uniqa machen weiterhin die Dauer-Niedrigzinsen und die Belastungen aus seinem Konzernumbau zu schaffen.
Versicherer wollen Wohnbauinvestitionen in die Zukunftsvorsorge einbauen.
Österreich

Reformen: Versicherungen wollen stärker in Wohnbau investieren

Die geplante zusätzliche Verwendungsmöglichkeit der Rente für die Pflege ist für die Versicherer in Österreich ein richtiger Schritt. Weitere Vorschläge sollen diskutiert werden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.