Uniqa verabschiedet sich aus Italien

The logo of the Austrian insurer Uniqa is seen in front of its headquarters in Vienna
The logo of the Austrian insurer Uniqa is seen in front of its headquarters in Vienna(c) REUTERS (LEONHARD FOEGER)
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Die italienische Tochter wird für 295 Mio. Euro verkauft.

Wien. Bis Weihnachten wollte die börsenotierte Uniqa-Versicherung Klarheit darüber haben, was mit ihrer Italien-Tochter geschieht. Im Raum stand, die Gesellschaft zu behalten und ihr Geschäftsmodell zu überdenken oder das Unternehmen zur Gänze zu verkaufen. Geschehen ist nun Letzteres. Die Uniqa teilte am Freitag mit, sich aus Italien zurückzuziehen.

Käufer der Tochter ist der italienische Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, Società Reale Mutua di Assicurazioni. Der Kaufvertrag soll kurzfristig unterzeichnet werden, mit Abschluss des Geschäfts rechnet die Uniqa im ersten Halbjahr 2017, wie es in einer Mittelung heißt. Der Kaufpreis wird mit 295 Mio. Euro beziffert. Allerdings kommt es durch den Verkauf zu einer Abschreibung des angesetzten Firmenwertes. Daher werde es einen „negativen Effekt auf das Konzernergebnis“ in Höhe von ungefähr 100 Mio. Euro im Jahr 2016 geben, so das Unternehmen.

Die Uniqa Italien wurde 1965 gegründet, ihr Ergebnisbeitrag lag im Vorjahr bei 25 Mio. Euro. Die Gesellschaft war vor allem im kapitalintensiven Lebensversicherungsbereich aktiv. In Zeiten niedriger Zinsen eine Herausforderung für Versicherungen.

Konzentration auf Kernmärkte

Den Schritt in Italien habe man sich sehr gut und gründlich überlegt, sagte Vorstand Andreas Brandstetter zur Nachrichtenagentur APA. „In Zeiten von Niedrigzinsen und Digitalisierung wollen wir uns noch stärker auf unser Kerngeschäft konzentrieren.“

Die Transaktion ist als Teil der 2011 gestarteten Strategie der Uniqa zu sehen: Das Unternehmen will sich stärker auf seine Kernmärkte Österreich, Zentral- und Osteuropa konzentrieren. Zu diesem Zweck wurden in den vergangenen Jahren einige Beteiligungen, etwa im Hotel- und Medienbereich, abgestoßen. Im kommenden Jahr steht eine Reduktion oder ein Verkauf der Anteile am heimischen Baukonzern Strabag an. Bis Mitte 2017 soll dazu eine Entscheidung fallen.

Was nun mit den Mitteln aus dem jüngsten Verkauf geschehen soll, will das Unternehmen übrigens bis Ende des ersten Quartals entscheiden. (nst)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.12.2016)

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