Der Deal ist für die UniCredit erst der Auftakt zum Verkauf eines Portfolios von faulen Krediten in Höhe von rund 50 Milliarden Euro.
Vor der am Dienstag geplanten Vorstellung des Entwicklungsplans mit einer milliardenschweren Kapitalaufstockung unternimmt die italienische Bank-Austria-Mutter UniCredit weitere Schritte zur Stärkung seiner Kapitaldecke. Nach Medienangaben hat die UniCredit den Verkauf notleidender Kredite im Wert von 1,4 Milliarden Euro abgeschlossen.
Erworben hat das Paket fauler Kredite ein Konsortium, an dem sich die Finanzgesellschaft Pimco sowie die italienische Gruppe "Roma Finance" beteiligen. Pimco ist bereits mit den Finanzgesellschaften Fortress und Cerberus im Rennen um ein 50 Milliarden Euro schweres Portfolio von Problemkrediten, von denen sich UniCredit trennen will.
UniCredit hat am Donnerstag den Verkauf von knapp 33 Prozent ihrer Anteile an der zweitgrößten polnischen Bank Pekao für rund 2,4 Mrd. Euro an den staatlichen Versicherer PZU und den Staatsfonds PRF abgeschlossen. Schon im Juli hatten die Italiener einen 10-Prozent-Anteil verkauft.
UniCredit verhandelt indes mit dem französischen Vermögensverwalter Amundi für den Verkauf der Tochter Pioneer. Damit stach Amundi ein von der Poste Italiane angeführtes Konsortium und ein Konkurrenzgebot von Ameriprise Financial aus. Amundi plant laut der Tageszeitung "Financial Times" eine Kapitalerhöhung zwischen 1,5 und 2 Mrd. Euro für die Übernahme von Pioneer.
Die Mailänder Börse reagierte nicht positiv auf die UniCredit-Schritte zur Stärkung der Kapitaldecke. Die Kurs brach am Freitagvormittag um 4,7 Prozent auf 2,43 Euro je Aktie ein - der Handel wurde vorübergehend ausgesetzt. Börsianer warten mit Spannung auf die am Dienstag geplante Vorstellung des Entwicklungsplans. CEO Jean-Pierre Mustier will das Kapital Medienberichten zufolge um 13 Mrd. Euro aufstocken.
(APA)