Evonik mit nächster Großübernahme in den USA

Evonik will in den USA verstärkt Flagge zeigen.
Evonik will in den USA verstärkt Flagge zeigen.(c) Karsten Bootmann/Evonik
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Der Chemiekonzern Evonik setzt seine Einkaufstour in den USA fort und hat dabei auch Asien im Visier.

Der Chemiekonzern Evonik setzt seine Einkaufstour fort. Für 630 Millionen US-Dollar übernehmen die Essener das Silica-Geschäft des US-Konzerns JM Huber. Durch den Zukauf solle auch das Geschäft in Asien und Nordamerika ausgebaut werden, teilte Evonik am Freitag mit. Die Huber-Sparte ist unter anderem auch in Indien stark vertreten. Zudem erhält Evonik Zugriff auf das Geschäft mit Stoffen für Zahnpasta, hier hat Huber eine führende Marktposition. Inklusive Steuervorteilen und Synergien entspreche die Transaktion etwa dem siebenfachen des operativen Gewinns (Ebitda), hieß es weiter. Diese Kennziffer gilt als Maßstab dafür, wie lohnend eine Übernahme für den Käufer ist.

Evonik hat bereits Silica im Angebot - diese kommen unter anderem in Autoreifen zum Einsatz. Der Füllstoff sorgt etwa dafür, dass Fahrzeuge auf nassen Straßen besser bremsen können. Die Huber-Aktivitäten mit einem Jahresumsatz von rund 300 Millionen Euro kann Evonik nun an die bestehenden Geschäfte andocken. Damit verbreitert Evonik das Produkt-Angebot - und sichert sich verstärkten Zugriff auch auf den indischen Markt. Die Kartellbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen, die Evonik in der zweiten Jahreshälfte 2017 abschließen will.

Evonik hatte erst im vergangenen Mai eine Sparte des US-Konzerns Air Products für rund 3,8 Milliarden Dollar übernommen. Der Konzern vermindert mit Zukäufen seine Abhängigkeit vom Geschäft mit Zusatzstoffen für die Tiernahrung, die etwa in der Hühnermast zum Einsatz kommen. Die Essener litten dort in der Vergangenheit unter fallenden Preisen. Umsatz und operativer Gewinn schrumpfen. Evonik schaut sich daher nach neuen Wachstumsfeldern um. Vor allem unter Strategievorstand Christian Kullmann hatte die Suche nach Zukäufen an Fahrt gewonnen. Kullmann wurde im Mai zum stellvertretenden Vorstandschef berufen. Er nimmt Insidern zufolge Kurs auf die Nachfolge von Konzernchef Klaus Engel, dessen Vertrag 2018 ausläuft.

(Reuters)

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