EU-Banken müssen Milliarden für Eigenkapitalpuffer platzieren

Europas Banken müssen Milliarden-Anleihen platzieren.
Europas Banken müssen Milliarden-Anleihen platzieren.(c) dpa/Arne Dedert
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Bis zu 276 Milliarden Euro in den kommenden Jahren benötigen Banken der EU um die Eigenkapitalerfordernisse erfüllen zu können.

Geldhäuser in der Europäischen Union müssen laut EU-Bankenregulatoren in den kommenden Jahren mit Anleihen 186 bis 276 Milliarden Euro bei Investoren einsammeln. Nur so können sie den für den Krisenfall vorgeschriebenen Puffer (MREL) aufbauen, wie die Bankenregulierungsbehörde EBA am Mittwoch mitteilte. Instituten solle genügend Zeit eingeräumt werden, um die geforderten Quoten zu erreichen. Schließlich sei es schwierig, am Markt mit neuen Schuldtiteln solch große Summen aufzunehmen. Die EBA-Berechnungen für den Finanzierungsbedarf beziehen sich auf 133 Bankengruppen aus 18 EU-Ländern.

Die seit Anfang 2016 geltende EU-Richtlinie (BRRD) schreibt Banken die Ausarbeitung von Sanierungsplänen vor. Sollte es zu einer Restrukturierung oder Abwicklung kommen, sollen zunächst Anteilseigner und Anleihegläubiger zur Kasse gebeten werden - und nicht mehr die Steuerzahler wie in der Finanzkrise 2008. Deshalb müssen Banken künftig neben Eigenkapital einen Puffer an Anleihen vorhalten, die im Krisenfall herangezogen werden ("bail in"). Viele Aufseher fordern eine Quote von mindestens acht Prozent der Verbindlichkeiten. Am Ende legen die nationalen Behörden die Mindestanforderung an Eigenmittel und Anleihen (MREL - Minimum Requirement for Own Funds and Eligible Liabilities) jedoch für jede Bank individuell fest.

"MREL wird nicht über Nacht erreicht werden, sondern in angemessenen Übergangszeiten aufgebaut", erklärte die EBA. Die größten Geldhäuser der EU, zu denen die Deutsche Bank und die französische Societe Generale gehören, sollen den MREL-Puffer ab 2019 schrittweise aufbauen. Für sie treten dann auch weltweite Regeln in Kraft. Für die anderen Institute in der EU gab die EBA keine Fristen vor. Dies überließ sie den nationalen Regulierern.

(Reuters)

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