Fusionspläne von Immofinanz und CA Immo ruhen

Heinz-Peter Bader / Reuters
  • Drucken

Der Immobilienkonzern Immofinanz braucht für einen möglichen Verkauf seiner russischen Immobilien länger als ursprünglich vorgesehen.

Der österreichische Immobilienkonzern Immofinanz kommt beim geplanten Verkauf seiner russischen Einkaufszentren nicht so schnell voran wie erhofft. Damit einhergehend verschiebe sich auch die angekündigte Verschmelzung mit dem Wiener Konkurrenten CA Immo in das Jahr 2018, teilte Immofinanz am Montag mit. Bis zu einem Verkauf würden die Gespräche zwischen Immofinanz und CA Immobilien über eine Fusion ruhen, hieß es.

Der Verkauf des problembehafteten Russland-Geschäfts wurde als Bedingungen für eine Verschmelzung der beiden Unternehmen festgelegt. Ursprünglich sollten die Hauptversammlungen, die eine Fusion beschließen, im dritten Quartal 2017 stattfinden. Aufgrund der Verzögerung in Russland geht die Immofinanz nun davon aus, dass die Aktionäre erst 2018 abstimmen werden. Von der CA Immo hieß es nur, dass sie das Ruhen der Gespräche zur Kenntnis nehme. Sie werde die Zeit nutzen, die operativen und organisatorischen Ziele bestmöglich umzusetzen.

Die Immofinanz will den Bieterprozess für die fünf Moskauer Einkaufszentren Anfang 2017 starten. Bisher sollte bereits Anfang nächsten Jahres über einen Verkauf entschieden werden. Die Verzögerung begründete Immofinanz mit der wirtschaftlichen Stabilisierung in Russland. Die Wiener erhoffen sich nun einen höheren Verkaufspreis. Der Immofinanz machte die wirtschaftliche Lage in Russland zuletzt schwer zu schaffen. Das Land steckt wegen des Ölpreis-Verfalls und internationaler Sanktionen in einer Wirtschafskrise. Die Immofinanz verbuchte millionenschwere Abschreibungen, die den Konzern im Geschäftsjahr 2015/16 tief in die roten Zahlen drückten. Als Belastung erwiesen sich vor allem auch geringere Mieterlöse, die die Immofinanz den Mietern der Einkaufszentren gewährte. Die fünf Shoppingmeilen in und um die russische Hauptstadt haben laut jüngsten Angaben des Konzerns noch einen Buchwert von rund 1,1 Milliarden Euro und sind mit Schulden von 700 Millionen Euro belastet.

Aus heutiger Sicht rechnet Immofinanz im Laufe des nächsten Jahres mit einem Abschluss des Verkaufs. Immofinanz-Chef Oliver Schumy sprach früheren Angaben zufolge von einem großen Interesse für die Immobilien. Neben einem Verkauf sei weiterhin auch eine Abspaltung des Russland-Geschäfts samt einer Börsenotiz eine Option, sagte eine Immofinanz-Sprecherin zur Nachrichtenagentur Reuters.

Immofinanz will heute nach Börseschluss die Ergebnisse für das erste Halbjahr 2016/17 veröffentlichen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.