Während das europäische Börsenumfeld mehrheitlich Kursverluste verzeichnete, reichte es beim heimischen Leitindex für ein knappes Plus.
Die Wiener Börse hat am Donnerstag knapp im Plus geschlossen. Der ATX stieg um 1,07 Punkte oder 0,04 Prozent auf 2.670,61 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 17 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.654,00 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,79 Prozent, DAX/Frankfurt -1,01 Prozent, FTSE/London +0,03 Prozent und CAC-40/Paris -0,42 Prozent.
Während das europäische Börsenumfeld mehrheitlich Kursverluste verzeichnete, reichte es beim heimischen Leitindex für ein knappes Plus. Marktbeobachter begründeten die schlechte Börsenstimmung an den meisten europäischen Handelsplätzen mit der Pressekonferenz des künftigen US-Präsidenten Donald Trump am Vortag. Trump habe sich nicht zu seinen wirtschaftspolitischen Plänen geäußert, bemängelten mehrere Analysten.
Größte Gewinner im ATX waren die Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI), die um 2,14 Prozent auf 19,80 Euro zulegten und im noch jungen Jahr 2017 als stärkster ATX-Wert damit bereits über 13 Prozent gewonnen haben. Am Nachmittag näherten sie sich der Marke von 20 Euro bis auf sechs Cent. Mehr als 20 Euro hatte die Raiffeisen-Aktie zuletzt im September 2014 gekostet.
Im ATX Prime stiegen Agrana-Aktien noch deutlicher um 2,67 Prozent auf 119,10 Euro. Der Zucker-, Stärke- und Fruchtkonzern hat in den ersten drei Quartalen im Geschäftsjahr 2016/17 einen Gewinn von 92,5 Mio. Euro erzielt - ein Plus von 34,5 Prozent. "Die Agrana hat im dritten Quartal 2017 eine weitere starke Performance geliefert und erholt sich damit weiter von den zwei schwachen Jahren davor", heißt es in einer Einschätzung von Berenberg. Daneben hat die Agrana mitgeteilt, eine Kapitalerhöhung zu erwägen. Der Streubesitz könnte von bisher rund sieben auf rund 20 Prozent erhöht werden.
Klare Kursgewinne verzeichneten außerdem voestalpine (plus 0,99 Prozent auf 37,69 Euro) und Schoeller-Bleckmann (plus 1,40 Prozent auf 76,95 Euro). Zu den Aktien des Ölfeldausrüsters lag eine neue Analysteneinschätzung der Raiffeisen Centrobank (RCB) vor. Deren Wertpapierexperten erhöhten ihr Kursziel für die Titel von 60 auf 85 Euro und bestätigten ihre Anlageempfehlung "Hold".
Belastung für den ATX kam von den Kursverlusten der Erste Group, deren Titel um 0,36 Prozent auf 28,70 Euro nachgaben. Klar im roten Bereich notierten außerdem Immofinanz (minus 1,55 Prozent auf 1,84 Euro) und Wienerberger (minus 1,14 Prozent auf 16,86 Euro).
(APA)