Wie man von Indexanstiegen profitieren kann

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Nicht nur mit Indexzertifikaten kann man an der Wertentwicklung von Börsenindizes wie dem ATX oder dem EuroStoxx 50 partizipieren. Wer will, kann auch einschlägige Produkte mit Garantie oder Teilschutz erwerben.

Wien. Der heimische Leitindex ATX ist zwar von seinen einstigen Rekorden noch weit entfernt, das Vorjahr verlief jedoch mit einem Plus von neun Prozent gut. Auch der Start ins neue Jahr war vielversprechend. Der Index legte bis dato um knapp zwei Prozent zu. Besonders stark entwickelten sich Finanzwerte. Spitzenreiter mit einem Kursplus von 14 Prozent war die Raiffeisen Bank International, gefolgt von Uniqa, Vienna Insurance Group, der Österreichischen Post (dem einzigen Nichtfinanztitel unter den Top fünf) und der Erste Group.

Freilich gab es auch Werte, die den Index nach unten zogen, etwa die Immofinanz: Der schwächelnde Immobilienwert hat bis dato sieben Prozent Minus angehäuft.

Wer insgesamt an eine gute Entwicklung des ATX glaubt, kann etwa mit einem börsengehandelten Fonds (ETF) oder einem Indexzertifikat, das den ATX eins zu eins nachbildet, auf einen weiteren Anstieg setzen. Dabei macht man jedoch auch jeden Kursrutsch nach unten in voller Höhe mit. Wer mehr Sicherheit will, kann etwa zu einem Garantiezertifikat greifen: Ein solches bietet dem Anleger nach einer meist mehrjährigen Laufzeit Kapitalschutz, allerdings kann man, falls es mit dem Basiswert stark nach oben geht, meist nicht so hohe Erträge einfahren wie mit einem Direktinvestment.

Kapitalschutz mit Zinsen

Alternativen für Sicherheitsorientierte sind etwa Bonuszertifikate oder Aktienanleihen: Bei einem Bonuszertifikat erhält man einen Bonus, wenn der ATX während der Laufzeit nie unter eine bestimmte Barriere fällt; tut er das doch, partizipiert man nur noch an der Wertentwicklung des Index (also wie bei einem Indexzertifikat). Bei einer Aktienanleihe gibt es (relativ hohe) Zinsen, sein Geld erhält man in voller Höhe jedoch nur dann zurück, wenn die Aktie nie unter eine bestimmte Barriere fällt.

Man kann auch differenzieren und bestimmte Werte ausklammern: Ein neues Garantiezertifikat der Raiffeisen Centrobank, der Österreich-Aktien Bond 3 (ISIN AT0000A1Q485), basiert auf drei ATX-Schwergewichten: dem Anlagenbauer Andritz, der Erste Group und der OMV.

Dieses Wertpapier hat eine Laufzeit von acht Jahren, der jährliche Kupon beträgt 4,25 Prozent. Ausgeschüttet wird dieser Betrag allerdings nur dann, wenn alle drei Titel über dem jeweiligen Startwert liegen. Liegt nur einer darunter, gibt es im entsprechenden Jahr keine Zinszahlung. Am Ende der Laufzeit erhält man auf jeden Fall sein Kapital zu 100 Prozent zurück (doch beträgt der Emissionspreis 103 Prozent, was den potenziellen Gewinn ein wenig schmälert).

Wem ein ATX-Investment zu österreichlastig ist, der kann auf ähnliche Weise auf den EuroStoxx50 setzen. Dieser bringt es seit Jahresbeginn ebenfalls auf ein knappes Plus. Gut erging es dabei vor allem dem auf Erholungskurs befindlichen deutschen Autohersteller Volkswagen, dem Versorger E.On sowie dem spanischen Telekomkonzern Telefónica.

Vorzeitig Geld zurück

Die Erste Group Bank hat eine Express-Anleihe auf den EuroStoxx 50 aufgelegt (AT0000A1QCY0). Dafür gibt es einen jährlichen Kupon von fünf Prozent – sofern der EuroStoxx nach einem Jahr auf oder über seinem Ausgangsniveau liegt. Andernfalls muss man ein weiteres Jahr lang auf die doppelte Kuponzahlung warten. Jedes Jahr hat man so die Chance auf vorzeitige Rückzahlung samt Zinsen. Sollte der Index zum jeweiligen Stichtag nie über dem Ausgangsniveau liegen, erfolgt die Rückzahlung samt den Kupons von 20 Prozent nach Ende der vierjährigen Laufzeit – sofern der EuroStoxx mindestens bei 60 Prozent des Startwerts notiert. Tut er das nicht, erleidet man Verluste. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.01.2017)

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