Ganz ohne Trump-Effekt: Vier Wiener Aktien auf Allzeithoch

Für KTM geht auch der Börse steil aufwärts
Für KTM geht auch der Börse steil aufwärtsAFP (GABRIEL BOUYS)
  • Drucken

So teuer wie noch nie ist die Aktie des Faserkonzerns Lenzing. Doch nicht nur das ATX-Papier erlebt derzeit einen Höhenflug.

Der weltweit wichtigste Aktienindex, der Dow Jones, hat seit der überraschenden Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten im November Anlegern Zugewinne von im Durchschnitt elf Prozent beschert. Erst in der Vorwoche knackte der Dow erstmals in seiner Geschichte die Marke von 20.000 Punkten. Wenn man auch von einem Trump-Effekt an der Wiener Börse sprechen möchte, dann sind es vergleichbare neun Prozent, die der Leitindex ATX seit der Präsidentenwahl zulegt.

Ganz ohne Trump-Effekt haben derzeit einige "Wiener" Aktien bemerkenswerte Höhenflüge, wobei die dazugehörigen Unternehmen oft nicht in Wien, sondern in Oberösterreich ansässig sind. Die Linzer Oberbank etwa, deren Aktie schon seit Weihnachten Tag für Tag ein neues Allzeithoch erreicht. 64 Euro wurden am Mittwoch für das Papier bezahlt, um 53 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Börsewert der Bank liegt nun schon bei 2,27 Milliarden Euro.

Der oberösterreichische Motorradhersteller KTM ist an der Börse 1,22 Milliarden Euro wert. 5,57 Euro standen am Mittwoch auf dem Kurszettel. Das sind 56 Prozent mehr als vor einem Jahr. So viel hat die Aktie noch nie gekostet.  An der Börse in Zürich, wo KTM seit November als zweites österreichisches Unternehmen neben dem steirischen Chiphersteller und Apple-Zulieferer ams ebenfalls gelistet ist, kostet die KTM-Aktie 5,80 Franken. Ob sich das Doppellisting auszahlt, mag KTM-Chef Stefan Pierer beurteilen. 102 Papiere wurden am Dienstag in Zürich gehandelt, 42.078 Stück hingegen in Wien.

Um 122 Prozent teurer als vor einem Jahr ist die Aktie des oberösterreichishen Faserkonzerns Lenzing. Besser performt hat in diesem Zeitraum kein anderes "Wiener" Papier. 136,55 Euro waren am Mittwoch neues Rekordhoch. Der Börsewert des Konzern ist damit auf bereits mehr als 3,6 Milliarden Euro gestiegen. Recht viel Luft nach oben gibt es laut aktuellen Analystenschätzungen nicht mehr. Die Kursziele reichen bis 140 Euro.

Ebenfalls auf ein Allzeithoch gestiegen ist am Mittwoch die Aktie des zweitgrössten österreichischen Baukonzerns, der Wiener Porr AG. Das Papier kostet bereits 40,50 Euro. Die Porr ist an der Börse damit knapp 1,2 Milliarden Euro wert.

Rückschlag für Agrana

Zwei Wochen ist es her, da stand auch die Aktie des Zucker-, Stärke- und Fruchtkonzerns auf Allzeithoch. 126,20 Euro wurden Mitte Jänner für das Papier bezahlt. Heute Mittwoch verkaufte Agrana im Zuge einer  Kapitalerhöhung junge Aktien zu je 100 Euro. Das Preiszugeständnis an neue Investoren schlägt sich in einem Kursrutsch um mehr zehn Prozent nieder. Doch so heiss ist die Sache nicht. 106 Euro stehen immer noch auf dem Kurszettel. Mit einer Kurserholung (und einem nächsten Rekordhoch) darf gerechnet werden. Man erinnere sich an den Aktienabverkauf bei Lenzing Mitte September, der das Papier um mehr als acht Prozent auf unter 100 Euro abstürzen liess. Seither wurden mit als 40 Prozent dazugewonnen.

>>>Agrana-Aktien für 181 Millionen Euro zum Aktionspreis verkauft

>>>Spekulative Anleger hoffen auf den täglichen Trump-Tweet

>>>Dow Jones: Der lange Aufstieg zum 20.000er

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.