Geldregen für UniCredit

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Die Bank-Austria-Mutter zieht die größte Kapitalerhöhung Italiens durch und erhält 13 Milliarden Euro.

Mailand. Die italienische Großbank UniCredit hat ihre Rekord-Kapitalerhöhung fast vollständig unter Dach und Fach gebracht. Die 13 Mrd. Euro schwere Emission neuer Aktien sei zu 99,8 Prozent platziert worden, teilte das Geldhaus am Donnerstagabend mit. Nicht ausgeübte Bezugsrechte sollen an der italienischen Börse ab 27. Februar angeboten werden. Die Kapitalerhöhung, die größte in der Geschichte Italiens, soll bis 10. März abgeschlossen sein. Sie ist auch die größte in Europa seit 2010.

Die Mutter der Bank Austria und der Münchner HypoVereinsbank will nach einem Verlust von 11,8 Mrd. Euro im vergangenen Jahr den Abbau fauler Kredite finanzieren und sich fit für die Zukunft machen. 2015 gab es noch einen Gewinn von 1,7 Mrd. Euro. Verantwortlich für den starken Verlust sind Abschreibungen auf faule Kredite und Rückstellungen in Höhe von 13,1 Mrd. Euro, ohne die die Bank einen Gewinn von 1,3 Mrd. Euro erzielt hätte. Allein die Risikovorsorge belief sich auf 9,6 Mrd. Euro.

Große Fonds dominieren

Auch nach der Kapitalaufstockung bleibt die Großbank fest in Händen großer Fonds. Die schon beteiligten Fonds Capital Research und der Staatsfonds von Abu Dhabi, Aabar, haben ihre Position gestärkt. Sie bleiben mit 6,7 Prozent bzw. 5,04 Prozent die stärksten Aktionäre, berichteten italienische Medien am Freitag. Die italienischen Bankenstiftungen hingegen wollten nicht zu tief in die Tasche greifen. Ihre Beteiligung sank auf 1,8 Prozent.

UniCredit ächzt wie die gesamte Bankenbranche des Landes unter der Wirtschaftsflaute in Italien und unter einem Berg von Problemdarlehen. Bank-Chef Jean-Pierre Mustier musste sich keine Sorgen machen, die neuen Aktien loszuschlagen. Die beteiligten Banken haben die Emission garantiert, sie würden also übrig bleibende Papiere in die eigenen Bücher nehmen.

Die Kapitalaufstockung ist Kern des Entwicklungsplans, den Mustier im Dezember vorgestellt hat. Er kostet das Geldhaus 500 Mio. Euro und beinhaltet unter anderem die Kosten für Berater und den Bankenpool. Mit dem frischen Geld sollen die Löcher in der Bilanz gestopft und der Abbau fauler Kredite finanziert werden.

Die Aktien fielen nach anfänglichen Gewinnen um 2,7 Prozent und gehörten damit zu den schwächsten Werten im Leitindex der Mailänder Börse. (ag)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.02.2017)

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