ATX am Rosenmontag noch nicht in Faschingslaune

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Wiener Börse hat am Rosenmontag etwas schwächer geschlossen.Für Bewegung könnte im weiteren Wochenverlauf die Ergebnisberichtssaison sorgen.

Die Wiener Börse hat am Montag etwas schwächer geschlossen. Der ATX fiel um 11,1 Punkte oder 0,40 Prozent auf 2.741,89 Einheiten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,04 Prozent, DAX/Frankfurt +0,22 Prozent, FTSE/London +0,13 und CAC-40/Paris +0,09 Prozent.

Der Wochenauftakt an der Wiener Börse verlief weitergehend nachrichtenarm und ruhig. Auch die im Tagesverlauf gemeldeten Konjunkturdaten aus der Eurozone und den USA wirkten sich nicht merklich im Handel aus.

Die mit Abstand größten Gewinner im prime market waren Warimpex. Die Aktien des Immobilienentwicklers gewannen 10,20 Prozent auf 1,08 Euro, nachdem sie bereits am Freitag mehr als zehn Prozent zugelegt hatten. Gut gesucht waren auch Telekom Austria und stiegen um 1,65 Prozent auf 6,04 Euro.

Größere Abgaben gab es unter den ATX-Schwergewichten in Raiffeisen Bank International (minus 1,61 Prozent auf 20,78 Euro). Erste Group fielen im Vorfeld der am Dienstag anstehenden Präsentation der Jahresergebnisse um 0,65 Prozent auf 27,72 Euro. Die beiden größten Verlierer im prime market waren Do & Co (minus 2,36 Prozent auf 63,53 Euro) und Porr (minus 2,80 Prozent auf 37,96 Euro).

Für Bewegung könnte im weiteren Wochenverlauf die Ergebnisberichtssaison sorgen. Am Dienstag stehen neben den Erste-Zahlen auch Ergebnisse der AMAG und der EVN an. Mit Spannung erwartet wird auch die Rede von US-Präsident Donald Trump vor dem US-Kongress am Dienstag. Von der Rede erhoffen Börsianer Details zu Trumps angekündigten Infrastrukturausgaben und Steuerplänen.

Aufmerksam verfolgte werden an den Märkten zudem die politischen Entwicklungen in Frankreich im Vorfeld der dortigen Präsidentenwahl. Jüngste Umfragen indizieren eine Niederlage der Front National-Chefin Marine Le Pen bei einer Stichwahl. Nach dem überraschenden Brexit-Votum und der Wahl Donald Trumps seien die Märkte aber dennoch verunsichert, sagten Analysten.

Euro-Stoxx-50 gut behauptet

Die europäischen Leitbörsen sind am Montag uneinheitlich und nur wenig verändert aus der Sitzung gegangen. Der Euro-Stoxx-50 stieg leicht um 5,21 Einheiten oder 0,16 Prozent auf 3.309,30 Zähler.

Nach über weite Strecken etwas schwächerem Verlauf drehten einige Indizes am späteren Nachmittag leicht ins Plus. US-Präsident Donald Trump will das Verteidigungsbudget seines Landes um zehn Prozent anheben, war bekannt geworden. Das sieht nach Angaben des Weißen Hauses sein Budgetentwurf vor, der im März an den Kongress übermittelt werden soll.

Vor den im Wochenverlauf noch erwarteten Reden des US-Präsidenten sowie der US-Notenbankchefin Janet Yellen hielt sich die Kauflaune der Anleger aber in Grenzen. Zur Wochenmitte spricht Trump vor dem amerikanischen Kongress - viele Investoren hoffen auf Details zu der vor Wochen angekündigten "Steuer-Revolution". Am Freitag steht dann Yellens Rede auf der Agenda, von der Anleger weitere Signale für eine Leitzinsanhebung erwarten.

Auch Konjunkturdaten rückten zu Wochenbeginn in den Fokus: Das Wachstum der Geldmenge im Euroraum hat sich im Jänner weniger abgeschwächt als erwartet. Zudem hat sich die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone im Februar erneut verbessert und den höchsten Stand seit sechs Jahren erreicht,.

In den USA sind die Neuaufträge für langlebige Güter im Jänner überraschend deutlich gestiegen. Die Zahl der noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe sind im Jänner hingegen überraschend gefallen, wurde ferner bekannt.

In einem Branchenvergleich rutschte der Index der Finanzdienstleister ans untere Ende der Kursliste. Die Anleger reagierten enttäuscht auf die Nachricht, dass der Zusammenschluss der Frankfurter und der Londoner Börse aller Voraussicht nach auch im fünften Anlauf scheitern wird.

Die London Stock Exchange (LSE) teilte überraschend mit, dass sie neue Auflagen der EU-Kommission zur Freigabe der Fusion mit der Deutschen Börse nicht erfüllen will. Die europäischen Wettbewerbshüter werden den gut 25 Mrd. Euro schweren Deal deshalb ziemlich sicher untersagen. Aktien der Deutschen Börse schlossen am Montag um 3,79 Prozent tiefer. Titel der London Stock Exchange büßten 1,12 Prozent an Wert ein.

Zu den größten Gewinnern im Euro-Stoxx-50 zählten die Anteilsscheine der Intesa SanPaolo mit plus 5,49 Prozent. Die in den vergangenen Wochen heiß diskutierte Übernahme in der Finanzbranche wird abgeblasen: Die italienische Großbank erklärte am Freitagabend, keinen Sinn im Zusammenschluss mit dem ebenfalls italienischen Versicherer Generali zu sehen. Generali-Aktien reagierten mit minus 2,84 Prozent auf die Nachrichten.

(APA)

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