Milliarden-Dämpfer für die Deutsche Telekom

APA/dpa/Christian Charisius
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Der Jahresgewinn der Deutschen Telekom ist wegen einer Abschreibung in Großbritannien um Milliarden eingebrochen.

Der Jahresgewinn der Deutschen Telekom ist wegen einer Abschreibung in Großbritannien um Milliarden eingebrochen. Der Überschuss sei 2016 um 18 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro gesunken, teilte die Telekom am Donnerstag in Bonn mit. Grund sei, dass ein Aktienpaket von zwölf Prozent am britischen Rivalen BT voriges Jahr nach dem Brexit-Votum massiv an Wert verloren habe. Dies habe zusammen mit dem Absturz des britischen Pfunds zu einer Wertminderung von 2,2 Milliarden Euro geführt. Die Telekom hatte vor einem Jahr ihre Hälfte am dortigen Mobilfunker an BT verkauft und sich den Preis größtenteils in Aktien auszahlen lassen.

Da aber das US-Geschäft weiter boomt, erhöht der Vorstand die Dividende für 2016 um fünf Cent auf 60 Cent je Aktie. Das freut vor allem den Bund, der mit 32 Prozent größter Aktionär des früheren Staatsunternehmens ist. "Wir haben erneut zuverlässig geliefert, was wir versprochen haben", sagte Konzernchef Tim Höttges. Für dieses Jahr erwartet der seit gut drei Jahren amtierende Unternehmenslenker einen Anstieg des Betriebsgewinns (Ebitda) um vier Prozent auf 22,2 Milliarden Euro. Voriges Jahr stieg die Kennzahl um acht Prozent auf 21,4 Milliarden Euro.

Sprint flirtet mit T-Mobile US

Wachstumslokomotive der Telekom ist dank neuer Tarife und eines Netzausbaus weiterhin die amerikanische Tochter T-Mobile US. Diese steigerte 2016 dank gut acht Millionen neuer Handykunden den Betriebsgewinn um knapp 30 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro. Der Siegeszug des einstigen Krisenablegers ruft Interessenten auf den Plan. Nach Aussagen von Insidern will der japanische Telekom-Riese Softbank die Mehrheit an seinem glücklosen US-Mobilfunker Sprint an die Telekom-Tochter verkaufen. Softbank arbeite an einem solchen Deal mit T-Mobile US, hatten mehrere mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters im Februar gesagt.

Der Deal wäre sehr groß: Sprint ist an der Börse 35 Milliarden Dollar wert, T-Mobile US sogar 52 Milliarden Dollar. Die Telekom hält an ihrem Ableger zwei Drittel der Aktien, muss sich derzeit aber über die nächsten Schritte bedeckt halten, da eine Versteigerung von Frequenzen in den USA offiziell erst im April endet.

(Reuters)

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