Gold: "Hoher Preis beweist miserable Notenbankpolitik"

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Goldbarren(c) Reuters (Issei Kato)
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"Mit ihrer Nullzinspolitik zwingen die Notenbanken die Anleger zur Inkaufnahme großer Risiken", kritisiert der Schweizer Finanzexperte Felix Zulauf. Der Goldmarkt befinde sich erst in einer Aufwärmphase, so Zulauf.

Der hohe Goldpreis sei ein Beweis der miserablen Leistung der Zentralbanken, sagt der Schweizer Finanzexperte und Hedge-Fondsmanager Felix Zulauf, wie das "Handelsblatt" berichtet. "Die Notenbanken schöpfen Geld, denn es kostet sie ja schließlich nichts. Mit ihrer Nullzinspolitik zwingen sie viele Anleger derzeit praktisch zur Inkaufnahme großer Risiken", so Zulauf, der als angesehener Querdenker der Finanzbranche gilt.

Gold befindet sich erst in Aufwärmphase

Zulauf sieht die Geldpolitik der Notenbanken völlig außer Kontrolle geraten. Als Beweis betrachtet er die aktuelle Rohstoff-Rally. "Je höher der Goldpreis, umso miserablen ist die Leistung der Notenbanken zu bewerten", urteilt der Schweizer. Der Goldmarkt selbst befinde sich erst in einer Aufwärmphase. "Wir kommen in eine Phase, in der viele private Anleger rund um den Globus zum Beispiel über Indexprodukte in Gold einsteigen werden", glaubt Zulauf.

Bereits vor zwei Wochen hatte Zulauf gewarnt, die aktuelle Erholung an den Aktienmärkten sei durch die massiven Interventionen von Regierungen und Notenbanken "künstlich herbeigeführt". Dadurch würden viele Probleme aus der Finanzkrise nicht gelöst, sondern nur in die Zukunft verschoben, zitierte damals "fundresearch.de".

"Risikofaktor Obama"

Zulauf ist für seine pointierten Aussagen bekannt. So bat ihn das renommierte US-Wirtschaftsmagazin Barron's wiederholt zum prestigeträchtigen "Barron's Roundtable". Nach der Wahl von Barack Obama zum US-Präsidenten warnte er im Jänner 2009 vor dem "Risikofaktor Obama": "Obama stellt insofern eine Gefahr dar, die mit seiner Person verbundenen Erwartungen, er könne die Welt retten, überzogen sind".

Schon damals erklärte er physisches Gold zu seinen langfristigen Anlagefavoriten. Die globale Krise werde dem Edelmetall zu altem Glanz verhelfen, so Zulauf im "Aktionär". Er prophezeite: "Von jetzt an gerechnet in zwei Jahren wird der Goldpreis deutlich über der Marke von 850 Dollar pro Unze (Der Goldpreis lag damals bei 850 Dollar, Anm.) notieren, er könnte sich verdoppeln".

(phu)

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