Bitcoin erholt sich rasch

Die Kryptowährung Bitcoin darf vorerst nicht in Fonds verpackt werden.
Die Kryptowährung Bitcoin darf vorerst nicht in Fonds verpackt werden.(c) REUTERS
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Die Kryptowährung Bitcoin war kurzfristig auf 1000 Dollar abgerutscht. Inzwischen liegt sie wieder vor dem Goldpreis.

Wien. Gold oder Bitcoin – was ist teurer? Diese Frage beschäftigt Anleger seit Wochen, obwohl der Vergleich ein wenig hinkt. Denn der Goldpreis wird in Feinunzen gemessen, bei Bitcoin handelt es sich um die größte Einheit einer virtuellen Währung. Eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold kostete am Montag 1204 Dollar, für ein Bitcoin musste man 1239 Dollar hinlegen.

Vor knapp zwei Wochen hat der Preis für ein Bitcoin erstmals den Goldpreis überholt. Am Wochenende kam der Rückschlag: Die US-Börsenaufsicht SEC hatte dem ersten Indexfonds eine Absage erteilt, der Investitionen in das Kryptogeld für breitere Anlegermassen zugänglich machen sollte. Das Finanzprodukt sei wegen der mangelnden Regulierung des Bitcoin-Handels zu anfällig für Manipulationen und Betrügereien, begründete die Behörde.

Der Bitcoin-Kurs, den die Hoffnung auf eine Zulassung des Fonds zuvor auf ein Rekordhoch von mehr als 1300 Dollar getrieben hatte, fiel daraufhin auf 1000 Dollar zurück und lag kurzzeitig wieder unter dem Goldpreis. Doch so steil der Absturz war, so umfangreich die folgende Erholung.

Gold und Bitcoin haben nicht viel gemeinsam, eines verbindet sie jedoch: Beide gelten als Schutz vor Geldentwertung und Währungskrisen. Bitcoins haben sich zu beliebten Spekulationsobjekten mit starken Kursschwankungen und einer Art Alternativwährung in Ländern mit Kapitalverkehrskontrollen entwickelt. Ein Großteil des Handels ballt sich in China.

Doch kein Winklevoss-Fonds

Im Jänner hatte der Bitcoin-Kurs bereits an einem Rekordhoch von damals 1100 Dollar gekratzt. Dann ließ die Nachricht, dass die chinesische Zentralbank gegen Handelsplattformen in der Volksrepublik ermittelt, den Kurs um fast ein Drittel abstürzen. Die SEC-Entscheidung ist vor allem für die Zwillinge Tyler und Cameron Winklevoss eine herbe Schlappe, die hinter dem geplanten Investmentfonds stehen und seit drei Jahren versuchten, die Aufseher zu überzeugen. Mit dem Winklevoss Bitcoin Trust ETF wollten sie die Digitalwährung auf den Finanzmärkten etablieren.

Die Brüder waren einst durch einen Rechtsstreit mit Facebook-Gründer Mark Zuckerberg bekannt geworden, den sie beschuldigten, ihre Idee für ein soziales Netzwerk gestohlen zu haben. Der Streit wurde mit einem Vergleich beigelegt, der ihnen mindestens 60 Millionen Dollar einbrachte. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.03.2017)

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