Bank Austria hält Österreich-Geschäft stabil

APA/ROLAND SCHLAGER
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Die Bank Austria hat im Vorjahr wegen der Überführung von 3.300 Mitarbeiter aus der hauseigenen Pensionsversicherung in das ASVG rote Zahlen geschrieben. Der operative Gewinn im Österreich-Geschäft blieb stabil.

Die Bank Austria, die seit dem vierten Quartal 2016 ohne ihr gewinnbringendes Osteuropageschäft auskommen muss, hat 2016 im Österreich-Geschäft operativ einen Gewinn von 583 Millionen Euro geschrieben, gleich viel wie 2015. Nach Abschreibungen und Zusatzkosten für die Ausgliederung von Mitarbeitern in die allgemeine Sozialversicherung (ASVG) gab es unter dem Strich aber einen Verlust von 362 Millionen Euro.

Inklusive der neun Monate Osteuropa-Geschäft, das mit 1. Oktober an die Bank-Austria-Mutter UniCredit abgegeben werden musste, weist die Bank Austria für 2016 einen Gewinn von 641 Millionen Euro aus, geht aus dem am Dienstagabend auf der Homepage veröffentlichten Geschäftsbericht hervor. 2015 hatte die Bank Austria mit 1,3 Milliarden Euro noch einen doppelt so hohen Gewinn ausgewiesen.

Die Bank Austria hat 3.300 Mitarbeiter aus der hauseigenen Pensionsversicherung in das ASVG übergeführt. Nach Bekanntwerden der Entscheidung änderte die österreichische Bundesregierung das entsprechende Gesetz und verlangte einen höheren Beitragssatz. Diese Anpassung hat die Bank Austria laut Geschäftsbericht 2016 zusätzlich 509 Millionen Euro gekostet. Die Ausgliederung schlug damit in Summe mit knapp 800 Millionen Euro zu Buche.

Abgesehen von den ASVG-Ausgliederungskosten belasteten 201 Millionen Euro an Rückstellungen die Bilanz der Bank Austria. Außerdem fielen 182 Millionen Euro (6,6 Prozent mehr als 2015) an Kosten an, die für die Bankenabgabe (128 Millionen) und die Dotierungen des Einlagensicherungs-sowie des Abwicklungsfonds (54 Millionen Euro) fällig wurden. "Die Belastung aus dieser Position entspricht einem Viertel der gesamten Personalkosten in Österreich", heißt es im Geschäftsbericht.

Gut steht die Bank dafür auch nach der Abgabe des Osteuropageschäfts an die Mutter UniCredit bei der Kapitalausstattung da: das Kernkapitalquote liegt bei 18 Prozent.

Die Zahl der Mitarbeiter im Österreich-Geschäft fiel von 6.737 (Ende 2015) auf 6.347 (Ende 2016). In Österreich gab es Ende 2016 141 Filialen (Retail), um 33 weniger als ein Jahr zuvor. Ziel sind 124 Filialen. Die Bilanzsumme für das Österreich-Geschäft wird mit 105 Milliarden Euro ausgewiesen. Mit Osteuropa hatte es zwar im Vorjahr noch eine Bilanzsumme von 194 Milliarden Euro gegeben, die Österreich-Bilanz alleine war im Vorjahr auf 100 bis 110 Milliarden Euro geschätzt worden.

(APA)

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