Wertvollster US-Autobauer: Tesla zieht mit GM gleich

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Am Montag erreichte der Börsenwert der Firma von Elon Musk 51 Milliarden Dollar und zog damit mit GM gleich.

Tesla hat General Motors (GM) als wertvollster US-Autobauer an der Börse eingeholt. Am Montag erreichte der Börsenwert der Firma von Starunternehmer Elon Musk 51 Mrd. Dollar (48 Mrd. Euro) und zog so mit GM gleich. Im frühen Handel hatte Tesla den US-Marktführer sogar kurzzeitig überholt. In der vergangenen Woche hatte das Elektroauto-Start-up bereits Ford - den am Umsatz gemessen zweitgrößten US-Hersteller - hinter sich gelassen.

Teslas Aktienkurs ist seit Jahresbeginn um mehr als 40 Prozent gestiegen. Anleger hoffen auf eine erfolgreiche Eroberung des Massenmarkts mit dem "Model 3" - Teslas erstem Mittelklassewagen, der im September in die Serienfertigung starten soll. GM und Ford hingegen mussten zuletzt Abstriche bei den Aktienkursen hinnehmen. Investoren befürchten, dass sich der US-Automarkt nach einem von Billigsprit und niedrigen Finanzierungszinsen befeuerten Absatzboom abkühlen könnte.

Welten zwischen den beiden Autobauern

An den Geschäftszahlen gemessen liegen zwischen Tesla und den Branchen-Urgesteinen aus der US-Autometropole Detroit indes Welten. Tesla verkaufte im ersten Quartal weltweit 25.000 Neuwagen, während GM und Ford alleine auf dem US-Markt 690.000 beziehungsweise 617.000 Autos absetzten. Trotz der Beliebtheit an der Börse hat Tesla seit Gründung 2003 noch nie einen Jahresgewinn geschafft. In den letzten fünf Jahren summierten sich die Verluste auf rund 2,3 Mrd. Dollar. In diesem Zeitraum verdiente Ford etwa 26 Mrd. Dollar.

Tesla-Chef Musk hat ehrgeizige Ziele. Er will die Jahresproduktion bis 2018 von zuletzt knapp 84.000 auf 500.000 Fahrzeuge steigern. 2020 soll die Millionenmarke geknackt werden. Vom Nischenanbieter zum Massenhersteller zu werden, erfordert jedoch Risiko für den Aufbau einer entsprechenden Fertigungsplattform. Das Vertrauen der Börse erklären Analysten auch mit dem Kalkül, dass Tesla von einem größeren Rivalen übernommen werden könnte, sollten diese Ambitionen scheitern.

(APA/dpa)

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