Coca-Cola streicht nach Gewinneinbruch 1.200 Jobs

Coca-Cola-Chef Muhtar Kent verabschiedet sich mit Gewinn- und Umsatzrückgang
Coca-Cola-Chef Muhtar Kent verabschiedet sich mit Gewinn- und Umsatzrückgang AFP (BAY ISMOYO)
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Der US-Getränke-Hersteller Coca-Cola leidet seit längerem darunter, dass Verbraucher vermehrt zu Wasser, Smoothies oder Tee statt zu Limonade greifen. Zum achten Mal in Folge kämpft das Unternehmen mit rückläufigen Quartalszahlen.

Coca-Cola bricht angesichts hoher Kosten für die Ausgliederung seiner Abfüll-Aktivitäten in Nordamerika der Gewinn weg. Der US-Getränke-Hersteller verdiente zum Jahresauftakt mit 1,18 Milliarden Dollar ein Fünftel weniger als vor Jahresfrist und auch weniger als von Analysten erwartet. Zudem sank der Umsatz das achte Quartal in Folge - diesmal um rund elf Prozent auf 9,12 Milliarden Dollar, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Auch als Reaktion darauf, setzt das Traditionsunternehmen seinen radikalen Sparkurs fort und baut 1.200 Stellen ab. Insgesamt seien 800 Millionen Dollar an Einsparungen geplant. Coca-Cola hatte bereits im Februar gewarnt, die Kosten der Ausgliederung der Abfüllung an Lizenznehmer seien höher als gedacht. Der Konzern will den Bereich angesichts geringer Gewinn-Margen und sinkender Nachfrage nach zuckerhaltigen Getränken in Nordamerika nicht mehr länger in Eigenregie betreiben.

Die Entwicklung zum Jahresauftakt sei von Coca-Cola aber so erwartet worden, sagte der scheidende Unternehmenschef Muhtar Kent. Daher halte man am Ausblick für das Gesamtjahr fest. Er sei zuversichtlich, dass sein Nachfolger James Quincey, der sein Amt kommende Woche antritt, den Konzern-Umbau erfolgreich abschließen werde.

Quincey sagte, Coca-Cola arbeite weiter an Produkten mit weniger Zucker. Der Konzern leidet seit längerem darunter, dass Verbraucher vermehrt zu Wasser, Smoothies oder Tee statt zu Limonade greifen. Quincey zufolge strafft das Unternehmen zudem seine Geschäftsabläufe, um Kosten zu senken.

Weitere Quartalsergebnisse

  • McDonald's hat in seinen schon länger etablierten Restaurants in den USA im abgelaufenen Quartal den Umsatz um 1,7 Prozent gesteigert. Damit wurden die Analystenerwartungen übertroffen. Dazu trugen unter anderem mehr Frühstücksangebote bei.
  • Der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin hat seinen Umsatz im ersten Quartal um knapp sieben Prozent auf 11,06 Milliarden Dollar gesteigert. Im Gesamtjahr dürften sich die Erlöse auf 49,5 bis 50,7 Milliarden Dollar belaufen - ein Tick mehr als bislang in Aussicht gestellt.
  • Der weltgrößte Baumaschinen-Hersteller Caterpillar hat dank einer robusten Nachfrage seinen Umsatz im ersten Quartal um knapp vier Prozent auf 9,82 Milliarden Dollar gesteigert.
  • Der Post-it-Hersteller 3M hat dank Wachstum in Asien und Lateinamerika seinen Konzerngewinn im ersten Quartal um knapp vier Prozent auf 1,32 Milliarden Dollar ausgeweitet. Der Umsatz kletterte ebenfalls um knapp vier Prozent auf 7,69 Milliarden Dollar.
  • Das neue Medikament Spinraza zur Behandlung von Muskelschwund hat dem US-Konzern Biogen im ersten Quartal mehr Umsatz verschafft. Die Erlöse kletterten insgesamt um drei Prozent auf 2,81 Milliarden Dollar.
  • Der Ölfeldausrüster Baker Hughes hat wegen Problemen im Golf von Mexiko einen mehr als 15-prozentigen Umsatzrückgang auf 2,26 Milliarden Dollar hinnehmen müssen. Der Nettoverlust wurde im ersten Quartal deutlich verringert und summierte sich noch auf 129 Millionen Dollar.
  • Der amerikanische Pharmakonzern Eli Lilly hat dank neuer Medikamente den Umsatz im ersten Quartal um 7,5 Prozent auf 5,23 Milliarden Dollar gesteigert. Nach der jüngsten Übernahme fiel zum Jahresbeginn allerdings ein Verlust von knapp 111 Millionen Dollar an.
  • Sonderlasten im Zusammenhang mit der geplanten Fusion mit Dow Chemical haben den US-Chemiekonzern DuPont belastet. Der Gewinn fiel im ersten Quartal auf 1,11 (Vorjahr: 1,23) Milliarden Dollar.
  • Ericsson hat einen etwas größeren Verlust eingefahren als erwartet. Der schwedische Netzwerkausrüster schrieb im ersten Quartal ein Minus von 12,3 Milliarden Kronen (fast 1,3 Milliarden Euro) wegen bereits angekündigten Abschreibungen und Restrukturierungskosten. Experten hatten mit einem Verlust von 12,0 Milliarden Kronen gerechnet. Im Vorjahreszeitraum hatte Ericsson einen Gewinn von 3,5 Milliarden Kronen ausgewiesen.
  • Der schwedische Lastwagen-Hersteller Volvo hat dank robuster Nachfrage und Sparprogrammen den Betriebsgewinn unerwartet stark gesteigert. Dieser lag im ersten Quartal bei 7,0 Milliarden schwedischen Kronen (etwa 730 Millionen Euro), während Experten 5,3 Milliarden Kronen erwartet hatten. Im Vorjahreszeitraum betrug er fast 4,5 Milliarden.

(Reuters)

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