Online-Geschäft von Hugo Boss bricht ein - Aktie im Minus

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Der Modekonzern Hugo Boss hat im ersten Quartal Umsatz- und Gewinnsteigerungen verbucht.

Probleme mit dem Internet-Handel machen dem Modekonzern Hugo Boss zu schaffen. Ausgerechnet das von vielen Hoffnungen begleitete Online-Geschäft brach im ersten Quartal um über ein Viertel ein, wie der Herren- und Damen-Modehersteller am Mittwoch mitteilte. Firmen-Chef Mark Langer begründete dies mit "technischen Versäumnissen" wie zu lange Ladezeiten der Internetseite und zu hohen Preisen für die online angebotenen Kollektionen. Da müsse Boss nacharbeiten. "Im zweiten Quartal erwarten wir Verbesserungen im Online-Geschäft." Der Verkauf von Mode über das Internet macht erst fünf Prozent des Konzernumsatzes aus. Die Anleger reagierten verschnupft. Die Papiere rutschten um bis zu 6,4 Prozent auf ein Sechs-Wochentief von 64,82 Euro ab und führten mit Abstand die Verliererliste im Nebenwerteindex MDax an. "Der Umsatzrückgang um 27 Prozent im eigenen Online-Geschäft im ersten Quartal ist als sehr enttäuschend zu werten", urteilte DZ-Bank-Analyst Herbert Sturm. Die bekräftigte Jahresprognose des Unternehmens zeige aber, dass eine Erholung im Gange sei, hieß es bei den Experten von Equinet: "Es gibt zwar Risiken und es ist eine Menge zu tun, aber die positiven Nachrichten sollten anhalten."

Im ersten Quartal verdiente Boss bei einem Umsatzplus von einem Prozent auf 651 Millionen Euro operativ (Ebitda) 97,4 Millionen Euro - vier Prozent mehr als vor Jahresfrist. Netto stieg der Gewinn um ein Viertel auf 48 Millionen Euro. "Vor allem in Europa und Asien entwickeln wir uns positiv", sagte Langer. Es gebe bei den Handelspartnern eine positive Resonanz auf die Neuausrichtung des Unternehmens. Rückläufig seien die Geschäfte allerdings immer noch in Amerika, wo sich Boss von Handelspartnern wegen deren Rabattschlachten getrennt hatte. Doch seien die Einbußen nicht mehr wie im Vorjahr im zweistelligen Prozent-Bereich. "Boss ist auf einem guten Weg", so Langer. "Ich bin überzeugt, dass wir nach diesem Jahr der Stabilisierung wieder profitabel und nachhaltig wachsen werden." Langer bekräftigte seine Jahresprognose, die weitgehend stabile Umsätze auf währungsbereinigter Basis vorsieht. Beim Ebitda hält er eine Schwankungsbreite von minus drei bis plus drei Prozent für möglich. Der Konzerngewinn soll nach dem Wegfall der Sondereffekte im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zulegen. Erst 2018 rechnet Langer wieder mit Zuwächsen. Der Krise in der Bekleidungsindustrie will der Vorstand unter anderem mit einem "konsequenten Kostenmanagement" und dem Ausbau des Onlinegeschäftes begegnen.

(Reuters)

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