Hannover Rück sieht sich auf dem Weg zu Milliardengewinn

Zylon "Debbie" kann Hannover Rück nicht bremsen
Zylon "Debbie" kann Hannover Rück nicht bremsen AFP
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Die Hannover Rück sieht den für das laufende Jahr erneut angepeilten Milliardengewinn durch die Zahlen des ersten Quartals untermauert.

Höhere Großschäden und eine teure Gesetzesänderung in Großbritannien bringen die Hannover Rück nicht von ihrem Weg zu einem Milliardengewinn ab. Der Nettogewinn des weltweit drittgrößten Rückversicherers lag mit 265 (2016: 271) Millionen Euro leicht unter dem Vorjahreswert, traf aber fast punktgenau die Erwartungen von Analysten. Damit "haben wir eine gute Voraussetzung geschaffen, unsere gesteckten Ziele zu erreichen", sagte Vorstandschef Ulrich Wallin am Mittwoch in Hannover. Dabei steckte die Talanx-Tochter auch die Tatsache weg, dass sie im ersten Quartal für Naturkatastrophen und andere Großschäden mit 134 Millionen Euro mehr als doppelt so viel Geld ausgeben musste wie ein Jahr zuvor.

Equinet-Analyst Philipp Häßler nannte die Zahlen "solide". Die im Nebenwerteindex MDax notierte Aktie gab um ein Prozent nach.

Den größten Schaden verursachte mit 50 Millionen Euro der Zyklon "Debbie", der Ende März in Australien und Neuseeland zu Überschwemmungen und Erdrutschen geführt hatte. "Debbie" hatte auch die Branchengrößen Münchener Rück und Swiss Re belastet. Die Großschäden passen aber immer noch ins großzügige Budget von Hannover Rück. Auch die höheren Zahlungen, die nach einer Gesetzesänderung seit März in Großbritannien auf die Versicherer bei Haftpflicht-Personenschäden - etwa nach Autounfällen - zukommen, steckte der Rückversicherer gut weg. 126 Millionen Euro hat Hannover Rück dafür im ersten Quartal zurückgestellt. Die dafür gebildeten Reserven dürften auch weiterhin ausreichen, um die Zusatzbelastungen wettzumachen, sagte Finanzchef Roland Vogel.

Trotz des Preisdrucks steigerte Hannover Rück die gebuchten Bruttoprämien in den ersten drei Monaten um 6,6 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. In der Schaden-Rückversicherung legten sie sogar um 12,5 Prozent zu, weil viele Erstversicherer ihre Solvenzquoten aufbessern wollen und die Nachfrage nach Cyber-Versicherungen gegen Computerkriminalität steigt.

Der Wettbewerb in der Branche lasse aber nur langsam nach, "auch wenn in einigen Ländern eine Bodenbildung erkennbar ist", sagte Vogel. Das habe sich auch in der Erneuerungsrunde gezeigt, in der die Rückversicherer die Verträge - vor allem in Japan - neu verhandelten, die zum 1. April ausliefen. Hannover Rück habe sich dabei bewusst zurückgehalten und das Prämienvolumen um fast fünf Prozent abschmelzen lassen. Die Verträge seien insgesamt zu stabilen Preisen erneuert worden, sagte Vogel.

(Reuters)

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