Gewinnwachstum der Deutschen Post unter den Erwartungen

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Die Deutsche Post hat dank des boomenden Paket- und Express-Geschäfts Umsatz und operativen Gewinn gesteigert. Der Zuwachs im ersten Quartal fiel aber geringer aus als vom Markt erwartet.

Die Deutsche Post ist mit Umsatzuwächsen  ins Jahr gestartet. In der Sparte Frachtgeschäft verdiente der Konzern allerdings  weniger als zuletzt. "Hier sind wir mit der Ergebnisentwicklung nicht zufrieden", sagte Finanzchefin Melanie Kreis am Donnerstag. Das operative Ergebnis (Ebit) legte im Auftaktquartal konzernweit um 1,4 Prozent auf 885 Millionen Euro zu. Der Umsatz kletterte um 7,3 Prozent auf 14,9 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn nach Anteilen Dritter sank indes aufgrund einer gestiegenen Steuerquote leicht auf 633 (Vorjahr: 639 Millionen Euro). Der operative Ertrag lag damit unter den Erwartungen des Marktes, der Umsatz leicht darüber. Analysten hatten mit einem Ebit von 915 Millionen Euro und einem Umsatz von 14,49 Milliarden Euro gerechnet.

Im boomenden Paket-Geschäft konnte der Bonner Konzern den Umsatz deutlich steigern. Der operative Ertrag legte hier auf 425 (Vorjahr: 414) Millionen Euro zu. Immer mehr Kunden bestellen Waren bei Online-Händlern von Amazon bis Zalando, die Post liefert diese dann aus. Für Amazon stellt sie in Deutschland auch frische Lebensmittel zu. Noch deutlicher stiegen die Gewinne im Express-Geschäft, hier kletterten sie um 11,5 Prozent auf 396 Millionen Euro. In der Frachtsparte sank das operative Ergebnis dagegen. Es schrumpfte von 51 auf 40 Millionen Euro. In dem lange kriselnden Geschäft seien die Frachtraten im Quartal zwar gestiegen, doch konnten die gestiegenen Einkaufsraten nicht vollständig auf die Endkundenpreise umgelegt werden, räumte die Post ein.

Seine Jahresprognose bekräftigte der Konzern: 2017 soll der operative Gewinn von 3,5 Milliarden Euro aus dem vergangenen Jahr auf rund 3,75 Milliarden Euro steigen. Bis 2020 soll der operative Ertrag im Mittel jährlich um durchschnittlich mehr als acht Prozent zulegen.

Die Post hatte ihre Strategie 2020 im Jahr 2014 vorgelegt - und zog nun eine positive Halbzeitbilanz. Die Strategie setzt unter anderem auf die internationale Expansion des Paketgeschäfts, um auch außerhalb Deutschlands vom anhaltenden eCommerce-Boom zu profitieren. Dabei ist der Konzern deutlich vorangekommen. Unter anderem in 22 europäischen Ländern ist er mit seinem Paketgeschäft vertreten. Die Post baut ihr Netz aber über Europa hinaus aus. Dazu investiert sie in den USA, in Indien ist der Konzern nach eigenen Angaben bereits Marktführer, in Malaysia und Chile ist die Post im Paket-Geschäft für den Online-Handel ebenfalls aktiv.

(Reuters)

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