Post macht sich für Paketlager „grün“

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Millionen in Umweltmaßnahmen sollen Bürgerinitiative überzeugen.

Wien. Zumindest einen Befürworter einer Neuwahl hat Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP): Post-Chef Georg Pölzl. Durch die Präsidentschaftswahl und deren Wiederholung hat die Post im Vorjahr 19,3 Mio. Euro zusätzlich umgesetzt. „Vielleicht haben wir im vierten Quartal einen ähnlichen Effekt“, meinte Pölzl am Freitag.

Aber auch ohne Wählerpost sollte es heuer ganz gut laufen: Der Marktanteilsverlust aufgrund des Markteintritts der Deutschen-Post-Frachttochter DHL sei mit zehn Prozent halb so groß wie befürchtet. Überhaupt brummt das Paketgeschäft aufgrund des Onlineshoppingbooms und hat es der Post im ersten Quartal trotz der anhaltenden Erosion des Briefvolumens einen Umsatzzuwachs von vier Prozent auf 488,7 Mio. Euro beschert. Der Nettogewinn wuchs um 4,5 Prozent auf 40,4 Mio. Euro.

„Besser und billiger als wir ist niemand“, lautet die Kampfansage an die Konkurrenz. Dieses Argument habe den weltgrößten Onlinehändler Amazon davon überzeugt, hierzulande weiter die Post als Logistikpartner zu nützen.

Die Aktie, die heuer schon kräftig zugelegt hat, stieg aufgrund der guten Nachrichten leicht.

Ganz sorgenfrei ist Pölzls Managerleben dennoch nicht. Zum einen kämpft er weiter um eine Lösung in der Türkei. Dort streitet die Post seit mehr als einem Jahr mit dem Partner Aras Kargo um die geplante Aufstockung der Anteile von 25 auf 75 Prozent. Miteigentümerin Evrim Aras will den Postanteil zurückkaufen. Die Post hat indes den Zukauf schon bei der Kartellbehörde angemeldet. Das parallel laufende Schiedsgerichtsverfahren in der Schweiz geht weiter.

Die zweite – wortwörtliche – Baustelle ist das geplante Paketlogistikzentrum in Langenzersdorf, gegen das eine Bürgerinitiative heftig opponiert. Dort schafft die Post 300 Arbeitsplätze und investiert 50 Mio. Euro, zehn Prozent davon fließen in Umweltmaßnahmen, wie eine Fotovoltaik- und Biomasseanlage, sowie in den Lärmschutz. Der Pakettransport erfolgt mit E-Autos: Insgesamt umfasst die Fahrzeugflotte schon 1400 E-Fahrzeuge. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung sei nicht erforderlich, spielte Pölzl auf die Dritte Piste des Wiener Flughafens an. (eid)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.05.2017)

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