Fed-Bilanz soll sinken

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Die US-Notenbank strafft Geldpolitik.

Singapur/Frankfurt. Die US-Notenbank will an ihrem Kurs moderater Zinserhöhungen festhalten und auch bald die im Zuge der Finanzkrise aufgeblähte Bilanz schrittweise verkleinern. Die Fed-Ziele Vollbeschäftigung und zwei Prozent Inflation seien derzeit weitgehend erreicht, sagte der einflussreiche Chef des Fed-Bezirks San Francisco, John Williams, am Montag in Singapur.

Die Federal Reserve hat den Schlüsselsatz für die Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld zuletzt im März erhöht. Der Leitzins liegt nun in einer Spanne von 0,75 bis 1,0 Prozent. Viele Ökonomen erwarten den nächsten Schritt bei der Juni-Sitzung der Zentralbank.

Die Fed plant im Zuge der Normalisierung der Geldpolitik auch einen Abbau ihres riesigen Berges an Wertpapieren. „Meiner Meinung nach sollten wir in diesem Jahr beginnen“, sagte die Chefin des Notenbank-Bezirks von Cleveland, Loretta Mester, dem „Handelblatt“. „Das muss aber rechtzeitig kommuniziert werden.“ Über den Umfang des Abbaus gebe es noch keinen Beschluss. Die Bilanzsumme liege derzeit bei 4,5 Billionen Dollar. Vor Ausbruch der Finanzkrise 2007 waren es 800 Mrd. Dollar. Durch den massiven Erwerb von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren zur Stützung der Konjunktur wurde die Bilanz aufgebläht. Williams sagte, der Abbau werde „schrittweise und langweilig“ verlaufen, um das Risiko von Marktstörungen gering zu halten. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.05.2017)

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