Nestle plant Aktienrückkauf für bis zu 20 Mrd. Franken

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Die Zentrale der Firma Nestle Stadtteil Niederrad Frankfurt am Main Hessen Deutschland Europa iimago/imagebroker
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Das Programm startet bereits kommende Woche, der Großteil der Rückkäufe werde aber erst 2019/20 erfolgen.

Der ins Visier eines streitbaren Hedgefonds geratene Nahrungsmittelriese Nestle startet ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm. Bis Ende Juni 2020 will der Schweizer Konzern eigene Titel im Wert von bis zu 20 Milliarden Franken (18,38 Mrd. Euro) erwerben, wie Nestle am Dienstagabend mitteilte.

Das Programm beginne zwar schon am 4. Juli, ein großer Teil der Transaktionen dürfte allerdings auf die Jahre 2019 und 2020 fallen. Damit wolle Nestle genügend Mittel frei halten für mögliche Zukäufe. Der Hedgefonds Third Point hatte vor zwei Tagen unter anderem gefordert, dass Nestle eigene Aktien zurückkauft und den über 25 Milliarden Dollar (22,35 Mrd. Euro) schweren Anteil am Kosmetikkonzern L'Oreal verkauft.

Dämpfer für Loeb

Third Point stößt mit seinen Forderungen bei einigen anderen Investoren des Nahrungsmittelriesen auf taube Ohren. Fondsmanager halten die Renditeforderungen des streitbaren US-Investors Daniel Loeb für überzogen und fürchten, dass darunter das langfristige Wachstum leiden könnte. Zudem halten sie weder den von dem Fonds angemahnten raschen Verkauf der milliardenschweren Beteiligung an L'Oreal noch einen Aktienrückkauf für sinnvoll.

Das ist ein Dämpfer für Hedge-Fonds-Manager Loeb, der sich über Third Point für 3,5 Milliarden Dollar einen Anteil von gut einem Prozent an Nestle gesichert hatte. In einem Schreiben an Investoren hatte er einen rascheren Umbau des Konzerns mit Marken wie Nespresso, Maggi oder KitKat gefordert, der zuletzt seinen langjährigen Wachstumszielen hinterherhinkte.

Nestle sind laut Fondsmanager Daniel Häuselmann vom Vermögensverwalter GAM in den vergangenen Jahrzehnten nur wenige Fehler unterlaufen. "Sonst wäre sie nicht dort, wo sie heute steht. Ich sehe keinen dringenden Bedarf, die bisher kommunizierte Strategie zu verändern." Vielmehr sei es wichtig, dass Nestle weiterhin in den Auf- und Ausbau des Geschäfts investiere und dies nicht zugunsten kurzfristig höherer Margen vernachlässige.

(APA/Reuters)

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