ATX geht gegen den Trend höher ins Wochenende

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Dagegen drehten Europas Leitbörsen im Späthandel wieder in den roten Bereich ab, obwohl der Handel an der Wall Street im Plus begonnen hatte.

Die Wiener Börse ist am Freitag mit höherer Tendenz ins Wochenende gegangen. Der ATX stieg 17,82 Punkte oder 0,58 Prozent auf 3.106,66 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund neun Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 3.098,00 Punkten.

Damit grenzte der ATX seine Kursgewinne vom Nachmittag zwar merklich ein, hielt sich aber in der Gewinnzone. Dagegen drehten Europas Leitbörsen im Späthandel wieder in den roten Bereich ab, obwohl der Handel an der Wall Street im Plus begonnen hatte. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,26 Prozent, DAX/Frankfurt -0,55 Prozent, FTSE/London -0,51 Prozent und CAC-40/Paris -0,46 Prozent.

Inflationsrate niedriger als erwartet

In den Fokus rückten zum Wochenschluss vor dem Hintergrund der jüngsten Draghi-Aussagen Inflationsdaten aus Europa. Im Euroraum ist die Kernrate im Juni auf 1,1 Prozent gestiegen, nach 0,9 Prozent im Mai. Die gesamte Inflationsrate lag einer Schnellschätzung von Eurostat bei 1,3 Prozent. Sie sank damit leicht gegenüber dem Vormonatswert von 1,4 Prozent. Analysten hatten einen stärkeren Rückgang auf 1,2 Prozent prognostiziert.

Zuletzt hatte sich EZB-Präsident Mario Draghi optimistisch geäußert, was die Wachstums-und Preisentwicklung im Euroraum angeht. Damit heizte er Spekulationen an, dass die EZB von ihrer aktuell sehr lockeren Geldpolitik schneller abrücken könnte als bisher erwartet.

Auch in den USA sank die Inflationsrate - gemessen an dem von der Notenbank Fed bevorzugten Kennzahl PCE-Deflator - im Mai auf 1,4 Prozent. Im April lag sie mit 1,9 Prozent noch deutlich höher. Die Kernrate entwickelte sich ebenfalls rückläufig und fiel leicht von 1,5 auf 1,4 Prozent.

RHI führt Kursliste an

In Wien stiegen RHI um weitere 2,11 Prozent auf 32,45 Euro. Bereits am gestrigen Donnerstag hatten die Papiere nahezu sechs Prozent zugelegt, nachdem die EU-Kommission der Fusion des Feuerfestkonzerns mit der brasilianischen Magnesita zugestimmt hat. In Reaktion auf den Beschluss haben die Analysten der Baader Bank die RHI-Aktie von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel deutlich von 23,00 Euro auf 40,00 Euro angehoben.

Für Semperit ging es dagegen um 2,13 Prozent auf 25,54 Euro bergab. Der Gummi- und Kautschukkonzern prüft die Schließung der Produktion im französischen Argenteuil. Durch die geplanten Sparmaßnahmen sei mit Einmalkosten über 10 Mio. Euro zu rechnen, teilte das Unternehmen mit. Die anderen Aktivitäten von Semperit in Frankreich seien nicht von den Sparmaßnahmen betroffen.

Indessen hat die Buwog nach Abschluss ihrer Kapitalerhöhung um 12,5 Prozent durch die Ausgabe von 12,471.685 Jungaktien die Zahl der Aktien bzw. Stimmrechte per 30. Juni auf 112,245.164 erhöht. Die Jungaktien waren für einen Preis von 24,50 Euro pro Stück platziert worden, was einen Bruttoemissionserlös von 305,6 Mio. Euro brachte. Das frische Kapital aus den neuen Aktien soll zur Finanzierung weiteren Wachstums verwendet werden. Die Buwog-Papiere gingen um 0,89 Prozent schwächer bei 25,16 Euro aus der Handelswoche.

(APA)

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