Ranking: Wiener Börse-Firmen so teuer wie zuletzt 2008

Börse-Wien-Chef Christoph Boschan
Börse-Wien-Chef Christoph BoschanAPA/HANS KLAUS TECHT
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Steigende Aktienkurse treiben den Wert der börsenotierten Firmen in die Höhe. Die teuersten in Wien gelisteten Konzerne sind OMV und Erste Group. Noch mehr wert ist allerdings Red Bull.

Die an der Wiener Börse notierten Unternehmen sind derzeit wieder so viel wert wie zuletzt vor neun Jahren. Die Marktkapitalisierung lag per 30. Juni 2017 in Summe bei 114,34 Milliarden Euro und damit am höchsten Stand seit 2008, teilte die Wiener Börse am Mittwoch in einer Aussendung mit.

In den vergangenen zwölf Monaten ist der Börsenwert der Unternehmen damit um rund die Hälfte gestiegen. Ende Juni 2016 - und damit kurz nach der Brexit-Abstimmung, welche die Börsen europaweit im Mitleidenschaft gezogen hatte - lag die Marktkapitalisierung bei 78,28 Milliarden Euro.

Der Aktienumsatz hat sich an der Wiener Börse im ersten Halbjahr 2017 ebenfalls positiv entwickelt und ist um mehr als ein Fünftel gestiegen. Zwischen Jänner und Juni wurden 35,72 Milliarden Euro umgesetzt - um 22,4 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Umsatzstärkste Aktie war jene der Erste Group mit einem Geldumsatz von 6,1 Milliarden Euro, vor OMV mit 5,0 Milliarden und Raiffeisen Bank International (RBI) mit 3,8 Milliarden Euro. Voestalpine und Lenzing folgen mit 3,6 bzw. 1,9 Milliarden Euro.

Im Mai wurde mit 7,44 Milliarden Euro der umsatzstärkste Monat seit 2011 verbucht. Im Schnitt wechseln an der Wiener Börse in einem Monat Aktien im Wert von 5,95 Milliarden Euro den Besitzer - zuletzt waren es vor sieben Jahren mehr.

Kräftiges Plus für Anleger

Dazu dürfte auch die starke Performance des heimischen Leitindex beigetragen haben: Der ATX zog im ersten Halbjahr um über 18 Prozent an. Bezieht man die ausgeschütteten Dividenden ein, durften sich die Anleger sogar über ein Plus von über 21 Prozent freuen. Die Top-Performer im ATX waren die Aktien des Flughafen Wien mit einem Plus von über 42 Prozent. Die Titel des oberösterreichischen Faserherstellers Lenzing legten als zweitstärkster Wert im heimischen Leitindex um 36,4 Prozent zu und die Papiere der OMV verzeichneten ein ebenfalls sattes Plus von 35,4 Prozent.

Umsatzstärkste Handelsteilnehmer war erneut Morgan Stanley & Co mit einem Anteil von 11,9 Prozent am Umsatz in Beteiligungswerten und strukturierten Produkten der Wiener Börse, vor Wood & Company Financial Services (10,0 Prozent) und Hudson River Trading Europe Ltd (7,5 Prozent). Auf die Raiffeisen Centrobank (RCB) und Merrill Lynch International entfielen 6,33 bzw. 6,28 Prozent des Handelsumsatzes.

Die teuersten Unternehmen Österreichs

Energydrink-Hersteller Red Bull ist zwar nicht börsenotiert, aber das teuerste Unternehmen Österreichs. Die Finanzagentur Bloomberg beziffert den Wert (anhand von Vergleichen mit Mitbewerbern) aktuell mit 25,2 Milliarden US-Dollar. Der niederösterreichische Glücksspielkonzern Novomatic, der Berichten zufolge im Herbst an die Börse gehen soll, wird von Bloomberg derzeit ein Wert von 6,6 Milliarden Dollar beigemessen. Jedenfalls unter den Top 10 der teuersten österreichischen Unternehmen ist der steirische Chip- und Sensorenhersteller ams, der  in Zürich notiert. Aktuell beträgt der Börsewert des Apple-Zulieferers 5,247 Milliarden Schweizer Franken.

Das sind die Top 20 an der Börse Wien (Stand Mittwoch Mittag, Börsewert in Millionen Euro)

  1. OMV (14905)
  2. Erste Group (14877)
  3. Voestalpine (7485)
  4. Raiffeisen Bank International (7419)
  5. Verbund (5788)
  6. Andritz (5490)
  7. Oberbank (4858)
  8. Telekom Austria (4535)
  9. Lenzing (4089)
  10. Strabag (3999)
  11. Vienna Insurance Group (3245)
  12. Buwog (2825)
  13. Flughafen Wien (2797)
  14. Österreichische Post (2582)
  15. Uniqa (2562)
  16. Wienerberger (2350)
  17. EVN (2327)
  18. Mayr-Melnhof Karton (2307)
  19. Immofinanz (2107)
  20. CA Immobilien (2089)

(APA)

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