OeNB: Banken erhöhen Risikovorsorgen auf 5,35 Mrd. Euro

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Banken(c) APA (Hans Klaus Techt)
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Noch zu Jahresmitte gingen die Banken von 3,46 Milliarden Euro Bedarf an Wertberichtigungen aus. Insgesamt fallen die Risikovorsorgen aber niedriger als 2008 aus.

Die in Österreich tätigen Kreditinstitute haben ihren Wertberichtigungsbedarf für das laufende Geschäftsjahr 2009 um knapp 2 Milliarden Euro deutlich nach oben revidiert. Auf insgesamt 5,35 Milliarden Euro dürften sich die Abschreibungen und Risikovorsorgen auf Forderungen, Kredite, Wertpapiere und Beteiligungen demnach im Gesamtjahr belaufen, hat die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) aufgrund der per Ende des dritten Quartals vorliegenden Schätzungen errechnet. Zum Vergleich: Zur Jahresmitte gingen die Banken erst von 3,46 Milliarden Euro, am Ende des ersten Quartals von 2,96 Milliarden Euro Wertberichtigungsbedarf aus.

Dennoch dürften die Risikovorsorgen der Kreditinstitute in Summe geringer ausfallen als noch im Vorjahr. 2008 belief sich der tatsächliche Wertberichtigungsaufwand im Kredit- und Wertpapierbereich auf insgesamt 10,3 Milliarden Euro. Davon entfielen 4,58 Milliarden Euro auf das Kreditrisiko und 5,72 Milliarden Euro auf Wertpapiere und Beteiligungen.

Die hohen Risikovorsorgen dämpfen die Gewinnerwartungen der heimischen Banken, so die OeNB am Dienstag zur Ertragslage der in Österreich tätigen Banken. In den ersten drei Quartalen betrug das unkonsolidierte Betriebsergebnis 4,91 Milliarden Euro, das waren um 0,61 Milliarden Euro bzw. um 14,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anstieg resultierte aus den Zuwächsen beim Zinsgeschäft und beim Finanzgeschäft, wobei Letzteres im Gegensatz zum Vorjahr wieder einen Ertrag lieferte. Weiters konnten die Betriebsaufwendungen leicht gesenkt werden, was dazu führte, dass sich die unkonsolidierte Cost-Income-Ratio auf 62,2 Prozent verbesserte.

Der Anstieg des Nettozinsertrags führte dazu, dass rund 50,6 Prozent der gesamten Betriebserträge über das Zinsgeschäft erwirtschaftet wurden. In der Vergleichsperiode des Vorjahres belief sich dieser Anteil auf 47,7 Prozent. Zweitwichtigste Einkommensquelle der österreichischen Banken war nach wie vor das Provisionsgeschäft, dessen Anteil allerdings im Jahresvergleich sich auf 20,7 Prozent zurückging nach 25,4 Prozent im Vorjahr.

Für das Gesamtjahr errechnet die Nationalbank aus den von den Banken zur Verfügung gestellten Prognosen ein Jahresbetriebsergebnis von 6,27 Milliarden Euro. 2008 waren es tatsächlich 9,04 Milliarden Euro. Vorsorgen und Wertberichtigungen für Kredite dürften heuer mit 3,93 Milliarden Euro gewinnmindernd zu Buche schlagen, Wertberichtigungen auf Wertpapiere und Beteiligungen mit 1,42 Milliarden Euro, das sind in Summe 5,35 Milliarden Euro. Somit sollte sich ein EGT von 0,92 Milliarden Euro ergeben. Der Jahresüberschuss dürfte bei 1,29 Milliarden Euro zu liegen kommen. Im Vorjahr schrieben die Banken beim EGT und Jahresüberschuss noch rote Zahlen: das EGT brach auf -1,27 Milliarden Euro ein, der Jahresfehlbetrag lag bei -0,21 Milliarden Euro.

(APA)

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