Der Dax erobert die 13.000er Marke zurück und hat Katalonien im Blick

AFP (ARNE DEDERT)
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In Erwartung starker Geschäftszahlen europäischer Firmen haben sich Investoren am Montag mit Aktien eingedeckt.

An den wichtigsten europäischen Börsen begann die neue Woche mit leichten Gewinnen. "Sollte die Bilanzsaison aber nicht überzeugen, bewegen sich die Anleger auf sehr dünnem Eis", warnte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. Dax und EuroStoxx50 lagen am Vormittag jeweils knapp im Plus bei 13.026 und 3606 Punkten.

Der Leitindex der Börse Madrid verlor dagegen 0,7 Prozent. Hier sorgte der anhaltende Streit über die von Katalonien angestrebte Loslösung von Spanien für Nervosität. Der katalanische Regierungschef Carles Puigdemont blieb der Zentralregierung in Madrid eine klare Antwort auf die Frage schuldig, ob er die Unabhängigkeit der Region ausgerufen hat. Damit wachse die Wahrscheinlichkeit, dass Katalonien unter Zwangsverwaltung gestellt werde, sagte Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets. "Bislang ist unklar, wie dies umgesetzt werden kann, ohne Unruhen in der Region auszulösen."

Zu den größten Verlierern an der spanischen Börse zählte Siemens Gamesa mit einem Kursminus von bis zu 8,9 Prozent. Wegen zusätzlicher Abschreibungen hatte der Windkraftanlagen-Bauer sein Gesamtjahresziel für den operativen Gewinn auf 790 von 900 Millionen Euro gesenkt. Daraufhin verloren die Aktien der Konkurrenten Nordex und Vestas bis zu 2,9 Prozent.

Dem Euro machten die Wahlen in Österreich und Niedersachsen zu schaffen. Er verbilligte sich um 0,3 Prozent auf 1,1789 Dollar. Der wahrscheinliche Einzug der rechtspopulistischen FPÖ in die Regierung in Wien mache eine engere Verzahnung der EU unwahrscheinlicher, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Der österreichische Aktienmarkt gab ebenfalls nach und büßte 0,3 Prozent ein. Commerzbank-Analystin Esther Reichelt meinte, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel wegen der Verluste der niedersächsischen CDU bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene der FDP, die einer stärkeren Integration ebenfalls skeptisch gegenübersteht, wohl größere Zugeständnisse machen müsse.

Gefragt waren dagegen Industriemetalle. Dank ermutigender Konjunkturdaten des weltgrößten Abnehmers China stieg der Kupfer-Preis auf ein Drei-Jahres-Hoch von 7111,50 Dollar je Tonne. Stahl und Eisenerz verteuerten sich um 2,9 und 3,8 Prozent. Vor diesem Hintergrund markierten die Aktien des Stahlkonzerns Salzgitter ein Viereinhalb-Jahres-Hoch von 41,41 Euro. Die Titel des Konkurrenten Voestalpine waren mit 45,50 Euro sogar so teuer wie seit neun Jahren nicht. Bei Bergbaufirmen stiegen Investoren ebenfalls ein. Anglo American, Antofagasta, BHP Billiton, Glencore und Rio Tinto gehörten mit Kursgewinnen von bis zu 3,1 Prozent zu den Favoriten im Londoner Auswahlindex FTSE. 

(Reuters)

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