Weltspartag: Katastrophale Situation bei Sparzinsen

(c) FABRY Clemens
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Am 31. Oktober ist wieder Weltspartag. Doch die Sparzinsen haben einen neuen Tiefpunkt erreicht. Ein Rundruf der "Presse" zeigt, wo Sie höhere Zinsen bekommen.

Am 31. Oktober ist in Österreich wieder Weltspartag. Die Banken locken ihre Kunden mit diversen Geschenken für große und kleine Sparer. Der Weltspartag hat eine lange Tradition. Er geht auf den ersten Internationalen Sparkassenkongress im Oktober 1924 zurück. Ziel der Banken war und ist es, den Spargedanken zu fördern. Doch in vielen Ursprungsländern hat der Weltspartag an Bedeutung verloren. Auch in Österreich nimmt die Zahl der Kunden, die an diesem Tag ihre Bank aufsuchen, ab. Dies hängt unter anderem mit der katastrophalen Situation bei Sparzinsen zusammen.

Berücksichtigt man die Kapitalertragsteuer und die Inflation ist Sparen schon seit vielen Jahren ein Verlustgeschäft.  "Sparen ist nicht mehr unbedingt die am besten geeigneste Form, Vermögen aufzubauen", sagte jüngst Erste Bank-Privatkundenvorstand Thomas Schaufler. Trotzdem wird in Österreich wieder mehr gespart. Laut Sparstudie der Erste Bank liegt der durchschnittliche monatliche Sparbetrag bei 239 Euro. Das ist um 23 Euro mehr als im Vergleich zum Vorjahr. 

Ein Rundruf der "Presse" bei mehreren Banken zeigt, dass die Zinsen bei den großen Instituten niedrig sind. So bietet beispielsweise das KapitalSparbuch der Bank Austria Fixzinsen von 0,15 Prozent p.a. bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Etwas weniger erhält man bei den Raiffeisenbanken in Wien. Dort wird beim Online Sparen fix ein Zinssatz von 0,1 Prozent p.a. bei einer Laufzeit von 12 Monaten geboten. Für täglich fälliges Geld liegt der Zinssatz bei 0,010 Prozent p.a. Die Sparkassen haben folgendes Angebot: Ein Zinssatz von 0,1 Prozent p.a. bei einer Laufzeit von sechs Monaten.

Höhere Zinsen bei kleineren Banken

Wer zu kleineren Banken wechselt, kann sich über höhere Zinsen freuen. Spitzenreiter bei täglich fälligem Geld ist die Kommunalkredit Austria mit einem Zinssatz von 1,110 Prozent. Allerdings liegt dort der Mindestbetrag bei 10.000 Euro. Die Kommunalkredit hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Die Bank war einst mit Staatshilfe vor dem Untergang gerettet worden. Danach wurde sie verkauft. Der neue Eigentümer will das Geschäft ausbauen. Beim Zinssatz ist allerdings zu beachten: Die 1,11 Prozent sind nur für vier Monate fix. Danach sinkt der Zinssatz auf 0,51 Prozent p.a.. Auf Platz zwei bei täglich fälligem Geld liegt die Austrian Anadi Bank. Sie bietet im Rahmen einer Neukunden-Aktion 1,01 Prozent. Die Austrian Anadi Bank ging aus der früheren Hypo Alpe Adria Bank hervor. Sie steht jetzt im Eigentum der britisch-indischen Unternehmerfamilie Kanoria. Um den Zinssatz von 1,01 Prozent zu bekommen, ist eine Ersteinlage von mindestens 10.000 Euro erforderlich. Zu beachten ist allerdings, daß es die 1,01 Prozent nur für die ersten drei Monate gibt. Bei der Direktbank dad.at können sich Neukunden für die ersten vier Monate über einen Zinssatz von 1,0 Prozent freuen. Die Aktion ist mit maximal 50.000 Euro begrenzt.

Daneben gibt es noch viele weitere Banken, die mit höheren Zinsen auf sich aufmerksam machen. Ein Vergleich lohnt sich. Die Denizbank bietet beim Online-Sparen für täglich fälliges Geld einen Zinssatz von 0,4 Prozent p.a. Bei der Addiko Bank sind es 0,90 Prozent p.a. und bei der Santander Consumer Bank 0,5 Prozent p.a..   

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