Russische Notenbank muss nächste Bank vor dem Aus retten

Russland, Moskau, Roter Platz, Basilius-Kathedrale Kreml und Kaufhaus GUM - Russia, Red Square
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Die Notenbank will mit Hilfen die Liquidität des Geldhauses verbessern. Die russische Banken leiden unter den Sanktionen des Westens.

Die russische Zentralbank reagiert auf die Probleme der heimischen Finanzinstitute und rettet mit der Promsvyazbank bereits das dritte Geldhaus in diesem Jahr. Sie teilte am Freitag mit, die zehntgrößte Privatbank des Landes vorübergehend unter Zwangsverwaltung zu stellen. Um die Liquidität zu verbessern, würden entsprechende Mittel bereitgestellt.

Der operative Betrieb des Instituts, an dem die Commerzbank bis 2012 beteiligt war, laufe normal weiter, heißt es in der Mitteilung.

Investoren haben den russischen Bankensektor zuletzt mit Skepsis beäugt, nachdem mit Otkritie und der B&N Bank wegen größerer Löcher in der Bilanz gleich zwei Institute mit staatlichen Mitteln aufgefangen werden mussten. Dem nationalen Bankenverband zufolge betrifft die jetzige Maßnahme nicht die gesamte Branche und sei die letzte ihrer Art in diesem Jahr. Die Promsvyazbank teilte mit, die Notenbank habe zusätzliche Rückstellungen verlangt. Die Hilfen seien das Ergebnis davon.

Aktien stürzten ab

An der Börse in Moskau stürzten Promsvyazbank-Aktien zum Wochenschluss um knapp fünf Prozent ab. Der Banken-Index gab gut ein Prozent nach.

Insidern zufolge hatte die Notenbank die Promsvyazbank-Eigentümer vor die Wahl gestellt: Entweder sie stellen dem Geldhaus 100 Milliarden Rubel (rund 1,45 Mrd. Euro) zur Verfügung, um die Kapitaldecke zu stärken - oder die Notenbank übernimmt.

Die russischen Banken leiden unter den westlichen Sanktionen im Zuge des Ukraine-Konflikts. Denn die Strafmaßnahmen belasten die russische Wirtschaft, die ohnehin mit Folgen des niedrigen Ölpreise zu kämpfen hat. Zugleich steigt bei den Banken der Anteil der faulen Kredite. Die Zentralbank versucht, die Wirtschaft mit niedrigeren Zinsen zu stützen, was aber auch an den Gewinnen der Geldhäuser zehrt.

(APA/Reuters)

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