Österreicher besitzen Finanzvermögen von 646 Milliarden Euro

Die Presse (Clemens Fabry)
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Das Geldvermögen der Österreicher ist im Vorjahr um 3,3 Prozent gestiegen. Ausschlaggebend waren höhere Bewertungen an den Märkten.

Das Finanzvermögen der Österreicher stieg im Vorjahr um 3,3 Prozent auf 646 Milliarden Euro. Ausschlaggebend waren dafür höhere Bewertungen an den Märkten, während Neuveranlagungen um 2,6 auf 10,2 Milliarden Euro zurückgingen. Täglich fällige Einlagen waren weiterhin sehr gefragt. Gestiegen sind auch die privaten Schulden: Haushalte verschuldeten sich per saldo um 4,9 Milliarden Euro und damit um 1,5 Milliarden Euro mehr als im Jahr 2016. Erneut dominierten die Wohnbaukredite, wenngleich Konsumkredite konjunkturbedingt ebenfalls leicht zunahmen. Das ausstehende Kreditvolumen (einschließlich sonstiger Verbindlichkeiten) zum Jahresultimo 2017 betrug rund 184,5 Milliarden Euro, wobei der Löwenanteil (71 Prozent) auf Wohnbaukredite entfiel.

Der Rückgang bei den Neuveranlagungen zeigt sich laut Nationalbank auch in der von 7,9 auf 6,4 Prozent gefallenen Sparquote der heimischen Haushalte. Einerseits seien nämlich die Konsumausgaben gestiegen, andererseits seien nach dem Auslaufen der Effekte aus der Steuerreform die Einkommen im Vorjahr weniger stark gewachsen als noch 2016. Aufgrund von Neuveranlagungen stieg das Finanzvermögen der Haushalte nur um 1,5 Prozent.

Täglich fällige Einlagen erneut gestiegen

Der größte Teil der Neuveranlagungen ging auch 2017 wieder in täglich fällige Einlagen. Sie stiegen um 14 Milliarden Euro auf 138 Milliarden Euro und machten 21 Prozent des gesamten Finanzvermögens aus. Bis zu einem Jahr gebundene Einlagen gingen um 6,6 Milliarden auf 104,5 Milliarden Euro zurück und machten nur noch rund 16 Prozent des gesamten Finanzvermögens aus. Grund dafür war laut OeNB der geringe Zinsvorteil von durchschnittlich nur 0,1 Prozentpunkten gegenüber täglich fälligen Einlagen.

Alternativ flossen 2017 netto 3,7 Milliarden Euro in Investmentfonds, davon 2,4 Milliarden in ausländische Zertifikate. Besonders gefragt waren gemischte Fonds und Immobilienfonds. Dagegen wurden Rentenfonds abgebaut.

Börsennotierte Aktien wurden - ungeachtet der deutlich gestiegenen Börsenkurse - ebenso verkauft wie verzinsliche Wertpapiere und hier vor allem Bankemissionen.

Kurssteigerungen an der Wiener Börse

Die Wertpapierkurse von Aktien im Portefeuille der Haushalte stiegen um 19 Prozent und damit der Marktwert um 4 Milliarden Euro auf 25 Milliarden Euro. Besonders stark profitierten Haushalte von den Kurssteigerungen an der Wiener Börse. Die im Privatbesitz befindlichen Aktien stiegen preisbedingt um 30 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro. Besitzer von Investmentfonds verzeichneten einen kursbedingten Zuwachs um rund 1 Milliarde Euro bzw. 2 Prozent. Der Aktienanteil am gesamten Finanzvermögen betrug dennoch nur 4 Prozent, jener der Investmentzertifikate 9,2 Prozent.

(APA)

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