Zahlungsabwickler Wirecard erhöht abermals sein Gewinnziel

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Zahlungsabwickler Wirecard will heuer ein Betriebsergebnis von mehr als 550 Millionen Euro erreichen.

Der Zahlungsabwickler Wirecard proftitert noch stärker als erwartet vom boomenden Online-Handel. Vorstandschef Markus Braun erhöhte am Mittwoch zum zweiten Mal das Gewinnziel für das laufende Jahr. Das Betriebsergebnis (Ebitda) im Gesamtjahr solle nun auf 550 bis 570 Millionen Euro steigen. Bisher hatte Wirecard 530 Millionen bis 560 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Braun hatte das Ziel vom Januar bereits im April und im August angehoben.

"Wir erwarten sowohl für das vierte Quartal 2018 als auch für das kommende Geschäftsjahr 2019 eine starke Beschleunigung des Geschäfts", erklärte Braun am Mittwoch bei der Vorlage des Neunmonatsberichts. Die darin veröffentlichten Zahlen für Umsatz und Betriebsergebnis lagen minimal unter den bereits im Oktober bekannt gegebenen vorläufigen Werten. Der Umsatz wuchs um 41 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn kletterte um 38 Prozent auf 395 Millionen Euro.

Unter dem Strich legte der Überschuss in den ersten neun Monaten um 48 Prozent auf 250 Millionen Euro zu, wie Wirecard nun ergänzend mitteilte. Grundlage war ein Anstieg des von Wirecard abgewickelten Transaktionsvolumens um 44 Prozent auf 90 Milliarden Euro.

Der Finanztechnologie-Konzern, der jüngst die Commerzbank aus dem Leitindex Dax verdrängt hatte, wickelt Online-Zahlungen zwischen Händlern, Kunden und Banken ab und kassiert dafür Gebühren. Damit profitiert Wirecard davon, dass immer mehr Menschen im Internet einkaufen oder an der Supermarkt-Kasse mit ihrem Smartphone bezahlen.

Die von Apple angekündigte Ausdehnung seines iPhone-Zahlungsdienstes Apple Pay, an dem Wirecard mitwirkt, dürfte das Wachstum weiter vorantreiben. Der Konzern aus Aschheim bei München erwartet zum einen ein beschleunigtes Zusammenwachsen der Technologien Internet, Smartphone mit der klassischen Ladenkasse. Zum anderen will Wirecard mit datengestützten Zusatzdiensten wie Gutscheinen oder Versicherungen seine Wertschöpfungskette ausbauen.

(Reuters)

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