Finanzaufsicht fordert von Deutscher Bank Informationen in Geldwäsche-Skandal

Die Filiale in Estland steht im Zentrum des Geldwäsche-Skandals, der die Danske Bank seit Monaten erschüttert. Die Deutsche Bank war als sogenannte Korrespondenzbanken tätig.

Die Finanzaufsicht Bafin hat einem Insider zufolge im Geldwäsche-Skandal bei der Danske Bank Informationen von der Deutschen Bank angefordert. Das Material solle schnell ausgewertet werden, sagte die mit der Angelegenheit vertraute Person am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Ob danch eine formelle Prüfung eingeleitet werde, sei noch offen. Die Deutsche Bank hatte am Montag bestätigt, dass sie als Korrespondenzbank für die Danske Bank in Estland tätig war und für diese Zahlungen abwickelte. Zu den neuesten Informationen wollte sich die Deutsche Bank nicht äußern. Auch die Bafin lehnte eine Stellungnahme ab.

Die Filiale in Estland steht im Zentrum des Geldwäsche-Skandals, der die Danske Bank seit Monaten erschüttert. Eine interne Untersuchung des Instituts hatte ergeben, dass der größte Teil der zwischen 2007 und 2015 über die Niederlassung in Estland geflossenen Gelder von 200 Milliarden Euro (230 Milliarden Dollar) verdächtig gewesen sei. Am Montag hatte Howard W., der von 2007 bis 2014 unter anderem für die estnische Filiale der Danske Bank verantwortlich war, gemutmaßt, dass wohl bis zu 150 Milliarden Euro über die US-Tochter einer großen europäischen Bank gewaschen worden seien.

W. nannte die Deutsche Bank zwar nicht beim Namen. Wie Reuters und andere Medien aber erfahren hatten, ist die Deutsche Bank zusammen mit den beiden US-Großbanken JP Morgan und Bank of America in dem prominenten Fall im Visier der Ermittler. Die drei Banken waren für die Danske-Filiale in Estland als sogenannte Korrespondenzbanken tätig. 

(Reuters)

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