Immer mehr Schwellenländer zahlen weniger Zinsen für ihre Staatsanleihen als das in Finanznöte geratene Euro-Mitglied Griechenland. Die Kreditwürdigkeit vieler Schwellenländer hat sich erheblich verbessert.
Zahlreiche Schwellenländer zahlen weniger Zinsen für ihre Staatsanleihen als das in Finanznöte geratene Euro-Mitglied Griechenland. "Griechenland ist weniger wettbewerbsfähig als viele Schwellenländer", bringt es Enzo Puntillo von Swiss & Global Asset Management laut "Handelsblatt" auf den Punkt.
Dem Bericht der Zeitung zufolge ziehen Investoren Anleihen von Schwellenländer bereits jenen von hochverschuldeten Industrieländern vor. Einerseits bieten sie größere Wachstums- und Renditechancen, anderseits hat sich aber auch die Kreditwürdigkeit erheblich verbessert. "Die Wirtschaft in den Schwellenländern wächst. Sie haben Reformen umgesetzt, können sich zunehmend über die lokalen Märkte refinanzieren, bauen ihre Schulden ab und ihre Währungsreserven auf", sagt Ernesto Bettoni von der Fondgesellschaft Fortis Investments. "Fundamental stehen die meisten Schwellenländer heute besser da als die entwickelten Volkswirtschaften", so Bettoni.
Die Emission von Staatsanleihen aus Schwellenländern hat 2009 ein neues Rekordhoch erreicht. Es wurden im Vorjahr Anleihen im Volumen von rund 80 Milliarden Euro begeben. Die Risikoaufschläge sind seit Ende der 1990er-Jahre von 17 auf unter drei Prozent deutlich zurückgegangen. Somit zahlen sie weniger Zinsen als Griechenland, das erst gestern für seine siebenjährige Anleihe sechs Prozent Rendite (bei Risikoaufschlägen um drei Prozent) bieten musste.
(Red.)