Der Plan für den Euro: Zuerst schwächen, dann stärken – aber wie?

Die Europäische Zentralbank sucht ihren Kurs.
Die Europäische Zentralbank sucht ihren Kurs.(c) REUTERS (KAI PFAFFENBACH)
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Die EZB hat viel vor: Die Banken sollen wieder billiges Geld bekommen. Dann sollen die Zinsen wieder steigen – und der Euro international etabliert werden. Wann und wie, ist aber unklar.

Wien. Die Europäische Zentralbank sucht ihren Kurs. Nach Jahren der extrem lockeren Geldpolitik will man den Zins bald anheben. Eigentlich. Und nach Jahrzehnten will man die Rolle des Euro in der Welt gestärkt wissen. Prinzipiell. Aber die Notenbanker scheinen sich nicht sicher zu sein, was der beste Weg ist, diese Ziele zu erreichen. Bei der Geldpolitik fährt man in zwei Richtungen gleichzeitig. Nach dem Ende der Anleihenkäufe, also einer Straffung, soll jetzt eine Lockerung folgen: frisches Geld für die Banken. Und die internationale Rolle des Euro will man zwar ausbauen, aber nicht um jeden Preis. Und auch nicht so, wie die Kommission in Brüssel sich das vorstellt.

Der Reihe nach: Das Ende der Anleihenkäufe ist ein gutes Zeichen, weil es eine Normalisierung signalisiert. Aber jetzt schwächelt die Wirtschaft in Europa. Also hat man ein Zuckerl vorbereitet. Die Notenbank könnte eine neue Runde billiger und langfristiger Kredite an Banken vergeben, sagte EZB-Ratsmitglied Benoît Cœuré am Freitag. Die aktuelle Runde der sogenannten Targeted Long-Term Refinancing Operation (TLTRO) läuft nämlich 2020 aus – und schon gibt es Sorgen um Banken in Südeuropa. Neue Kredite würde es aber nur geben, um „ein Ziel“ zu verfolgen, sagte der Franzose.

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