Infineon und Südzucker sacken an der Börse ab

Chiphersteller Infineon schickt eine Gewinnwarnung aus und wird an der Börse abgestraft. Südzucker halbiert nach einem Gewinneinbruch die Dividende, die Aktie verliert gar zweistellig.

Die Infineon-Aktien sind am Mittwochnachmittag nach einer Gewinnwarnung mit einem Minus von 8,6 Prozent auf 17,29 Euro auf den tiefsten Stand seit Jahresbeginn gefallen. Grund dafür: Wegen der weltweiten Konjunkturunsicherheiten rechnet der deutsche Chipkonzern im laufenden Geschäftsjahr mit einem Umsatz von acht Milliarden Euro, plus oder minus 2 Prozent. Analysten hatten hier im Schnitt 8,27 Milliarden auf dem Zettel.

Die Segmentergebnismarge erwartet Infineon nun bei 16 Prozent in der Mitte der neuen Umsatzschätzung. Bisher wurde eine Marge von 17,5 Prozent angepeilt.

In Österreich hat Infineon derzeit rund 4200 Mitarbeiter an fünf Standorten. Im Geschäftsjahr 2018 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 2,9 Milliarden Euro.

Schwaches Zuckergeschäft

Die unter einem Preisverfall für Zucker leidende deutsche Südzucker hat voriges Geschäftsjahr einen Gewinneinbruch verzeichnet und wird daher die Dividende für die Aktionäre mehr als halbieren. In der Zuckersparte sieht der Konzern - in Österreich mit 42 Prozent am Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern Agrana beteiligt - einen Wertberichtigungsbedarf von 700 Mio. Euro, teilte Südzucker am Mittwoch mit. Der Aktienkurs des im SDax notierten Unternehmens brach zeitweise um 12 Prozent ein.

Vorläufigen Zahlen zufolge sank der Umsatz für das am 28. Februar beendete Geschäftsjahr 2018/19 von 6,98 Milliarden auf rund 6,75 Milliarden Euro. Das operative Konzernergebnis lag wegen der Probleme in der Zucker-Sparte bei rund 25 Millionen  Euro - im Vorjahr hatte Südzucker noch 445 Millionen Euro erzielt. Den Aktionären wird eine Dividende von 0,20 Euro je Aktie vorgeschlagen. Für das vergangene Geschäftsjahr hatte Südzucker noch 0,45 Euro je Aktie gezahlt.

Wegen des Preisverfalls bei Zucker im Zuge des Endes der EU-Marktverordnung hatte Südzucker Ende Februar ein Sparprogramm für die Sparte aufgelegt, die unter anderem die Schließung von mehreren Werken vorsieht.

Für das neue Geschäftsjahr 2019/20 bleibt Südzucker angesichts volatiler Zucker- und Ethanolmärkte vorsichtig und geht von einem Konzernumsatz von 6,7 bis 7 Milliarden Euro aus. Das operative Konzernergebnis sieht das Management in einer Bandbreite von null bis 100 Millionen  Euro.

Den vollständigen Bericht will Südzucker am 16. Mai vorlegen.

(APA/dpa-AFX)

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