Fallende Chip-Preise lassen Gewinn von Samsung einbrechen

REUTERS
  • Drucken

13 Prozent weniger Umsatz, 57 Prozent weniger Gewinn: Technologieriese Samsung ist schwach ins Jahr gestartet. Auf das zweite Halbjahr schaut das Unternehmen jedoch wieder mit größerer Zuversicht.

Schwächere Geschäfte mit Speicherchips und Displays haben beim südkoreanischen Technologieriesen Samsung im ersten Quartal den Gewinn einbrechen lassen. Auch das Verkaufsvolumen bei Smartphones ließ trotz eines soliden Starts des Spitzenmodells Galaxy S10 zu wünschen übrig. Der Überschuss sank im Jahresvergleich um 57 Prozent auf 5,04 Billionen Won (3,9 Milliarden Euro), wie der Konzern mitteilte.

Überraschend kam das nicht: Der führende Anbieter von Smartphones, Speicherchips und Fernsehern hatte zuvor eine Gewinnwarnung herausgegeben. Auf das zweite Halbjahr schaut das Unternehmen jedoch wieder mit größerer Zuversicht.

"Die Erträge im ersten Quartal wurden durch die Schwäche bei Speicherchips und Displays belastet, obschon beim neuen Smartphone Galaxy S10 ein robuster Absatz verzeichnet wurde", hieß es in der Mitteilung vom Dienstag. Mit Halbleitern verdient Samsung mit Abstand das meiste Geld. Im Geschäft mit Displays und Smartphones wiederum hat es Samsung mit wachsender Konkurrenz aus China zu tun. Der Umsatz fiel konzernweit im ersten Quartal um 13,5 Prozent auf 52,4 Billionen Won.

Die Südkoreaner hatten schon Ende Jänner von einem schwächeren Speicher-Geschäft zu Beginn des Jahres gesprochen. Als Grund wurden dabei außer saisonalen Faktoren auch "makroökonomische Unsicherheiten" und eine Reduzierung der Bestände bei Kunden genannt.

Während Samsung Electronics für das laufende Quartal noch von einer "begrenzten Verbesserung" im Speicherchip-Markt ausgeht, erwartet der Konzern für die zweite Jahreshälfte wieder eine anziehende Nachfrage. "Doch Unsicherheiten im externen Umfeld bleiben."

Bei Smartphones setzt Samsung seine Hoffnung vor allem auf das neue Spitzenmodell Galaxy S10, einschließlich der Variante für das neue ultraschnelle Mobilfunknetz (5G). Im April brachte der Konzern das weltweit erste verfügbare Smartphone mit eingebautem 5G-Mobilfunkchip für die neuen Hochgeschwindigkeitsnetze auf den Markt. Die neue Galaxy S10-Reihe hatte Samsung bereits im März eingeführt.

Weniger Gewinn mit Smartphones

In der Sparte IT und mobile Kommunikation verzeichnete Samsung im ersten Quartal einen operativen Gewinn von 2,27 Billionen Won, nach 3,77 Billionen Won im Vorjahreszeitraum. Die allgemeine Nachfrage nach Smartphones sank laut Samsung in den Monaten Jänner bis März im Vergleich zum Quartal davor. Doch habe sich der Umsatz dank "eines soliden Absatzes des Galaxy S10 erhöht".

Der Apple-Konkurrent hatte zuletzt mit der kurzfristigen Verschiebung des Starttermins für sein erstes Smartphone mit Falt-Display einen Rückschlag erlitten. Das Besondere am neuartigen Smartphone ist das Display, das man auf die Größe eines kleinen Tablets auffalten kann. Doch gab es Probleme mit dem Bildschirm, sodass das 2000 Euro teure Galaxy Fold vorerst nicht in den Handel gelangte. Einen neuen Termin für die Markteinführung nannte Samsung zunächst nicht.

Auch setzen chinesische Smartphone-Anbieter wie Huawei, OnePlus oder Xiaomi die Südkoreaner unter Druck. Trotz eines intensiveren Wettbewerbs erwarte das Unternehmen, dass die Verkäufe in der zweiten Jahreshälfte dank neuer Modelle in allen Preissegmenten inklusive der 5G- und Falt-Smartphones zulegen, erklärte Samsung.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.