Sondereffekte drücken RBI-Ergebnis

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The logo of Raiffeisen Bank International is pictured in ViennaREUTERS
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Die Bank erzielte im ersten Quartal einen Gewinn von 226 Mio. Euro. Kreditgeschäft und Zinsüberschuss entwickeln sich laut Bank-Chef Strobl gut.

Die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) hat zum Jahresauftakt vor allem wegen Sondereffekten einen Gewinnrückgang verbucht. Unter dem Strich schrumpfte der Gewinn um 43 Prozent auf 226 Millionen Euro, wie das Wiener Geldhaus am Mittwoch mitteilte. Das lag unter den Erwartungen von Analysten, die im Schnitt mit einem Nettogewinn von 244 Millionen Euro gerechnet hatten. "Kreditwachstum und Zinsüberschuss entwickeln sich erfreulich. Aufgrund von mehreren Sondereffekten ist das erste Quartal 2019 nur bedingt mit dem Vorjahresquartal vergleichbar", erläuterte Bankchef Johann Strobl. An der Börse verloren die RBI-Papiere im frühen Handel gut vier Prozent.

Ein Grund für den Gewinnrückgang sind die gestiegenen Risikokosten. Im ersten Quartal des Vorjahres konnten Risikovorsorgen aufgelöst werden, wodurch ein positiver Sondereffekt von 83 Millionen Euro erzielt wurde. Im ersten Quartal 2019 schlugen hingegen Wertminderungen von neun Millionen Euro zu Buche, erklärte der Konzern.

Unterstützend habe weiterhin die Konjunkturentwicklung in den Kernmärkten Osteuropas gewirkt, wenngleich sich das Wachstum leicht abschwäche, hieß es. Bei den Kundenkrediten konnte die RBI seit Jahresbeginn um sechs Prozent zulegen. Der Anteil der faulen Kredite in den Büchern, die nach der Finanzkrise in Osteuropa sprunghaft angestiegen waren, blieb zuletzt nahezu stabil. Die RBI zählt neben der italienischen UniCredit und dem österreichischen Rivalen Erste Group zu den größten Kreditgebern in Osteuropa. Der wichtigste Einzelmarkt ist Russland, wo der Gewinn nach Steuern zuletzt vor allem wegen der Abwertung des russischen Rubel um knapp acht Prozent auf 126 Millionen Euro schrumpfte.

Bei den Kernerträgen blieb die Bank, die mehrheitlich im Eigentum der österreichischen Raiffeisenlandesbanken steht, knapp unter Vorjahresniveau. Der Zinsüberschuss belief sich auf 825 (829) Millionen Euro, der Provisionsüberschuss betrug 402 (410) Millionen Euro. Die harte Kernkapitalquote (CET 1, fully loaded) blieb mit 13,4 Prozent gegenüber dem Jahresende stabil.

Für den weiteren Verlauf gibt sich Bankchef Johann Strobl zuversichtlich. "Ich gehe davon aus, dass die RBI auch 2019 ein gutes Geschäftsergebnis erwirtschaften wird. Wir verfügen über eine gute Kapitalbasis, die uns Spielraum für weiteres Wachstum gibt", sagte er. Früheren Angaben zufolge will sich die Bank nun auch wieder mit Zukäufen stärken, wenn der Preis und das Umfeld stimmen. An den Zielen, wie etwa eine Kosten-Ertrags-Quote von rund 55 Prozent bis 2021 oder eine Dividendenausschüttung von 20 bis 50 Prozent des Nettoergebnisses, hält die Bank fest.

(Reuters)

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