Zumtobel-Chef Felder: "Haben das Schlimmste hinter uns"

Der Vorarlberger Lichtkonzern Zumtobel steckt immer noch tief in den roten Zahlen, wenngleich der Verlust deutlich reduziert werden konnte. Eine Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr wird es nicht geben.

Der börsennotierte Leuchtenhersteller Zumtobel hat im Geschäftsjahr 2018/19 seinen Nettoverlust von 46,7 auf 15,2 Millionen Euro deutlich verringert. Der Umsatz ging um 2,9 Prozent auf 1,162 Milliarden Euro zurück. Das Betriebsergebnis (EBIT) drehte von minus 7,3 auf 2,7 Millionen Euro ins Positive. Für die Aktionäre wird keine Dividendenausschüttung vorgeschlagen.

Dass im vierten Quartal erstmals seit 13 Quartalen ein Umsatzwachstum von 3,4 Prozent auf 298,2 Millionen Euro erzielt wurde, stimmt CEO Alfred Felder für die Zukunft vorsichtig optimistisch. "Das Schlimmste haben wir hinter uns gelassen und sind nun langsam auf Wachstumskurs", sagte Felder Donnerstagfrüh zur APA. Er sieht im abgelaufenen Geschäftsjahr ein von der Restrukturierung des Konzerns geprägtes "Übergangsjahr". Die hohen Einmalaufwendungen für die Restrukturierungsmaßnahmen - negative Sondereffekte von 15 Millionen Euro - wirkten sich auf das Ergebnis aus. So wird etwa die Produktion im Werk in Jennersdorf im Burgenland bis November 2019 stufenweise geschlossen.

Die Profitabilität wurde laut Unternehmensangaben von Donnerstagfrüh im Vorjahresvergleich verbessert. Das um Sondereffekte bereinigte Gruppen-EBIT stieg im Geschäftsjahr 2018/19 um acht auf 27,6 Millionen Euro. Die Umsatzrendite verbessert sich entsprechend von 1,6 Prozent auf 2,4 Prozent. Die Zahl der Mitarbeiter sank von 6224 auf 5878, davon arbeiten rund 2200 in Österreich. Weitere Anpassungen in Österreich am Sitz in Dornbirn sollen über die natürliche Fluktuation sowie über Leiharbeitskräfte geschehen, erläutert Felder.

Besonders belastend war für den Leuchtenhersteller die Unsicherheit um den Brexit und der Preisdruck durch intensiven Wettbewerb in der Beleuchtungsindustrie. Im für Zumtobel wichtigsten Absatzmarkt Großbritannien sanken die Umsätze um 11 Prozent. "Wir sind für einen harten oder einen weichen Brexit gerüstet", so Felder, doch die Unsicherheit um den Brexit hemme die Investitionen der Kunden im britischen Markt.

Im Ausblick sieht der Vorstand das Geschäftsjahr 2019/20 als "Aufbruchsjahr", in dem neben der kontinuierlichen Verbesserung des operativen Geschäfts das Wachstum wieder in den Mittelpunkt der Aktivitäten rücken soll. Für das Geschäftsjahr 2019/20 erwartet der Vorstand ein leichtes Umsatzwachstum sowie eine Verbesserung der bereinigten EBIT-Marge auf 3 bis 5 Prozent (Geschäftsjahr 2018/19 2,4 Prozent). Das Mittelfristziel einer EBIT-Marge von circa 6 Prozent bis zum Geschäftsjahr 2020/21 bleibt weiter aufrecht.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.