Tochter Opel schiebt Peugeot an

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FILES-FRANCE-US-AUTOMOBILE-TAKEOVER-PSA-OPEL-PEUGEOTAPA/AFP/BELGA/DIRK WAEM
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Der operative Gewinn des französischen Autobauers legte um 10,6 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro zu. Opel fährt weiter auf der Gewinnspur.

Der französische Autobauer PSA hat seine Ertragskraft deutlich gesteigert. Während der Konzernumsatz im ersten Halbjahr um 0,7 Prozent auf gut 38 Mrd. Euro schrumpfte, legte der operative Gewinn im gleichen Zeitraum um 10,6 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro zu.

Die Rendite kletterte auf 8,7 Prozent und erreichte damit ein Niveau, von dem selbst Premiumhersteller wie Daimler und BMW wegen der schwachen Autokonjunktur derzeit nur träumen können. Dazu hätten sowohl Synergien durch die deutsche Tochter Opel als auch Vorteile bei der Beschaffung und weitere Einsparungen beigetragen, teilte PSA am Mittwoch in Paris mit. Dadurch konnten die Franzosen höhere Verluste im schwachen China-Geschäft mehr als wettmachen.

Opel fährt weiter auf Gewinnspur

Opel habe im ersten Halbjahr rund 700 Mio. Euro zum Betriebsergebnis beigetragen, sagte PSA-Finanzvorstand Philippe de Rovira am Mittwoch Vertretern internationaler Nachrichtenagenturen in Rueil-Malmaison bei Paris. Im Vorjahreszeitraum hatte das Betriebsergebnis bei Opel noch 502 Mio. Euro betragen. Beim Traditionshersteller mit Sitz in Rüsselsheim hatte es zuvor lange Zeit rote Zahlen gegeben.

"Alle Sparten des Konzerns haben sich verbessert", resümierte De Rovira. PSA führt auch die großen Marken Peugeot und Citroën. Der Konzernumsatz sank im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,7 Prozent auf 38,3 Milliarden Euro. Der Nettogewinn stieg hingegen auf 2,05 Mrd. Euro, das waren 335 Mio. Euro mehr als zuvor.

Zusage Brüssels für Batteriefertigung fehlt

Für die von Deutschland und Frankreich geplante milliardenschwere Batteriefertigung in Europa fehlt nach den Worten von PSA-Chef Carlos Tavares bisher grünes Licht von der EU-Kommission. "Falls wir keine Zusage der Europäischen Union haben, ist das nicht gültig", warnte Tavares am Mittwoch in Rueil-Malmaison bei Paris mit Blick auf das Industrievorhaben. Der PSA-Konzern würde eine europäische Produktion von Batterien begrüßen, sagte Tavares. Er lobte den Vorstoß aus Berlin und Paris, wies aber gleichzeitig auf hohe Investitionen und Risiken hin. "Das ist ein schwieriges Thema."

Die Wirtschaftsminister Deutschlands und Frankreichs, Peter Altmaier (CDU) und Bruno Le Maire, hatten im Mai angekündigt, dass PSA, die Tochter Opel und der französische Batteriehersteller Saft in einem deutsch-französischen Konsortium für die Batteriefertigung mitziehen.

PSA hatte Opel im Sommer 2017 vom US-Autobauer General Motors übernommen und dann mit harter Hand eine Sanierung begonnen. De Rovira sagte, dass Einzelergebnisse von Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall in den Mitteilungen des Konzerns nicht mehr einzeln ausgewiesen werden, da die Gruppe zusammenwachse.

(APA/Reuters/dpa)

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