EZB-Chef: "Der Euro ist eine zuverlässige Währung"

European Central Bank (ECB) President Trichet addresses a conference hosted by Austrian National Bank
European Central Bank (ECB) President Trichet addresses a conference hosted by Austrian National Bank(c) REUTERS (Heinz-Peter Bader)
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Der Euro sei für europäische und nicht-europäische Investoren sehr wichtig, betont EZB-Chef Jean-Claude Trichet. Den europäischen Stabilitätspakt will Trichet "entschieden verteidigen".

Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, hat heute das Bekenntnis der EZB zum Euro betont. "Der Euro ist eine zuverlässige Währung, die ihren Wert in beachtlicher Art und Weise hält", sagte Trichet bei einer Pressekonferenz am Montag im Rahmen der volkswirtschaftlichen Tagung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) in Wien. Der Euro sei für europäische und nicht-europäische Investoren sehr wichtig.

Auf die Frage, warum die Märkte trotz der jüngsten Hilfs- und Stabilisierungsmaßnahmen für Griechenland und den Euro noch immer so nervös seien, meinte Trichet, seiner Meinung nach hätten die Märkte diese Entscheidungen vielleicht noch nicht voll aufgenommen. Es brauche Zeit, bis sich diese Entscheidung der europäischen Regierungen an den Märkten niederschlage.

"Wir werden Stabilitätspakt entschieden verteidigen"

Das jüngst erfolgte Downgrading von Spanien durch die Rating-Agentur Fitch wollte Trichet nicht konkret kommentieren. Generell gelte für alle Länder mit Budgetproblemen, wie wichtig es sei zu einer mittelfristigen Nachhaltigkeit zurückzukehren. Dies entspreche der Konsolidierung in der Wirtschaftserholung, weil es das Vertrauen aller Marktteilnehmer verbessere. Die EZB stehe voll und ganz hinter dem Wachstums- und Stabilitätspakt, betonte Trichet, obwohl dieser sogar von den großen Euro-Staaten angegriffen worden sei. "Wir werden ihn entschieden verteidigen", unterstrich der EZB-Chef.

In einem Interview mit der französichen Tageszeitung "Le Monde" sprach sich Trichet heute für eine zentrale Überwachung der Haushaltspolitik in den einzelnen Euro-Staaten aus. "Wir sind eine Währungsunion. Jetzt brauchen wir das Äquivalent einer Fiskalunion", sagte Trichet.

(APA)

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