Schulden: Portugals Bank-Aktien kommen unter Druck

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Die Papiere der größten Banken des Landes erreichen reihenweise Tiefststände. Die Spekulationen, dass innerhalb der EU Druck auf Portugal ausgeübt wird, Hilfe in Anspruch zu nehmen, belasten auch die Banken.

Portugals Schuldenkrise bringt die Bankaktien des Landes kräftig unter Druck. Die Anteilsscheine der wichtigsten Kreditinstitute des südwesteuropäischen Landes gaben am Montag deutlich nach. "Die Erwartungen, dass Portugal Hilfe des Internationalen Währungsfonds in Anspruch nehmen muss, belasten die Banken", sagte ein Händler.

Reihenweise Tiefststände bei Bank-Aktien

Die Papiere der größten portugiesischen Bank Millennium bcp sanken im Vormittagshandel um sechs Prozent und notierten zeitweise so niedrig wie nie zuvor. Die Aktien der zweitgrößten Bank BES gaben um 3,7 Prozent ab und kosteten mit 2,56 Euro so wenig wie seit September 2001 nicht mehr.

Die Titel der Nummer Drei, der Banco BPI, verbilligten sich um 4,4 Prozent und erreichte mit 1,26 Euro den niedrigsten Stand seit 16 Jahren. Der Index der Lissaboner Börse PSI 20 gab 1,8 Prozent nach.

Druck auf Portugal von anderen EU-Staaten

Am Wochenende waren Spekulationen aufgekommen, dass in der EU Druck auf Portugal ausgeübt wird, Finanzhilfen in Anspruch zu nehmen. Viele Experten hoffen, dass die Eurokrise dann eingedämmt werden kann, wenn auch Portugal unter den EU-Rettungsschirm schlüpft.

Die Regierung in Lissabon hat aber wiederholt bestritten, auf Hilfe von außen angewiesen zu sein. Portugals Banken stecken nicht so sehr in Schwierigkeiten wie etwa die Kreditinstitute Irlands, das Ende vergangenen Jahres den Rettungsschirm in Anspruch nahm. Sie sind bei ihrer Finanzierung aber stark von der Europäischen Zentralbank (EZB) abhängig.

(Ag.)

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