Autobauer Daimler fährt 2011 Rekordgewinn ein

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Die Produktion der deutschen Hersteller läuft auch Hochtouren. Daimler hat sein Konzernergebnis in der Höhe von mehr als sechs Mrd. Euro unter anderem der gestiegenen Nachfrage zu verdanken.

Wien/Ag./Nst. 2,1 Millionen verkaufte Fahrzeuge, ein Umsatz von über 106 Mrd. Euro und ein um 29 Prozent höherer Gewinn: Der deutsche Autokonzern Daimler hat sich im abgelaufenen Jahr nicht nur viel vorgenommen, sondern auch einiges erreicht. Dass 2011 ein durchwegs passables Jahr für die deutschen Autohersteller werden würde, hat sich schon in den vergangenen Monaten abgezeichnet: Nicht nur BMW legte nach seinen ersten drei Geschäftsquartalen bessere Zahlen vor, auch der Volkswagen-Konzern reüssierte mit gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Ergebnissen. Beide Hersteller werden ihre Geschäftsergebnisse für 2011 erst in einigen Wochen präsentieren.

Daimler hat sein Konzernergebnis in der Höhe von mehr als sechs Mrd. Euro unter anderem der gestiegenen Nachfrage zu verdanken. Nicht nur Fahrzeuge der Sparte Mercedes Benz (Mercedes, Smart, Maybach) verkauften sich auch dank der Nachfrage aus den USA und China so gut wie noch nie. Der Absatz von Trucks und Vans zog ebenso an.

Ein Beispiel: Verkaufte Daimler 2009 noch knapp 260.000 Lkw, sind es im abgelaufenen Jahr schon wieder 425.000 Stück gewesen. Die Krise hatte Firmen dazu veranlasst, keine oder kaum Anschaffungen zu tätigen. An das Vorkrisenniveau von 2007 konnte der Lkw-Weltmarktführer allerdings nicht anschließen. Hinzu kommt, dass der Konzern Probleme hat, eine ähnlich hohe Ertragskraft wie Rivale Volvo zu erzielen.

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Daimler hebt Dividende an

Ein Problem, das auch andere Bereiche erfasst: Während BMW und Audi in ihren Ergebnissen für 2011 wohl von zweistelligen Margen im Pkw-Geschäft berichten werden, hinkt Daimler mit einer Rendite von neun Prozent hinterher. Daimlers angestrebtes Ziel, ab 2013 höhere Margen zu erreichen, wird von Investoren in Zweifel gezogen. Hinzu kommt, dass die Stuttgarter heuer kräftig in ihre Modellpalette investieren werden– was wiederum zulasten des Ertrags gehen wird. Allein heuer sollen sechs Modelle auf den Markt kommen. Investitionen werden sich „mittelfristig positiv auswirken, aber in diesem Jahr eine gewisse Belastung mit sich bringen“, sagt Daimler-Chef Dieter Zetsche. Der Vorstand geht für 2012 daher von einem stagnierenden Gewinn aus, Absatz und Umsatz sollen zulegen.

Die Aktionäre können sich jedenfalls über die angehobene Dividende auf 2,20 Euro (nach 1,85 Euro) freuen. Die Daimler-Aktie hat 2011 einiges an Wert eingebüßt, konnte heuer aber wieder um 33 Prozent auf 46 Euro zulegen.

In das neue Jahr sind die deutschen Autobauer jedenfalls mit höheren Verkaufszahlen gestartet. BMW und Porsche verkauften beispielsweise mehr Autos. Daimler-Chef Zetsche erwartet, dass der globale Markt für Premium-Autos in diesem Jahr um mindestens vier Prozent anziehen wird. In Europa dürfte die Nachfrage nach Autos 2012 aber generell zurückgehen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.02.2012)

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