Insider rechnet mit Goldman Sachs ab

Lloyd Blankfein
Lloyd Blankfein(c) REUTERS (Jason Reed)
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Ein ehemaliger hochrangiger Mitarbeiter der US-Investmentbank Goldman Sachs wirft dem Unternehmen eine "destruktive Kultur" vor.

In einem Bericht für die "New York Times" (NYT) rechnet der ehemalige hochrangige Mitarbeiter der Investmentbank Goldman Sachs, Greg Smith, mit seinem früheren Arbeitgeber und dessen Chef ab. Die Bank hat schon seit der Finanzkrise kein besonders gutes Image. Dennoch bescheinigt Smith, der als Executive Director und Chef des Derivategeschäfts in Europa, Nahost und Afrika für Goldman Sachs arbeitete, dem Unternehmen bis zu einem gewissen Zeitpunkt eine sehr gute Unternehmenskultur. Früher standen Teamwork und das Interesse der Kunden im Mittelpunkt. Das habe sich geändert, als Lloyd Blankfein die Unternehmensführung übernommen hat.

Zitat: Wie man bei Goldman Sachs etwas wird

Nun herrsche eine "destruktive Struktur" vor. Die Investmentbank  nehme keinerlei Rücksicht auf die Interessen der Kunden. Kunden würden einfach "abgezockt". Karriere bei Goldman Sachs mache, wer den Kunden möglichst viele Schrottpapiere unterjubelt. What are three quick ways to become a leader?
a) Execute on the firm’s “axes,” which is Goldman-speak for persuading your clients to invest in the stocks or other products that we are trying to get rid of because they are not seen as having a lot of potential profit.
b) “Hunt Elephants.” In English: get your clients — some of whom are sophisticated, and some of whom aren’t — to trade whatever will bring the biggest profit to Goldman. Call me old-fashioned, but I don’t like selling my clients a product that is wrong for them.
c) Find yourself sitting in a seat where your job is to trade any illiquid, opaque product with a three-letter acronym.

Greg Smith im Zitat aus dem Artikel der New York Times

Smith nennt neben Blankfein auch den COO Gary Cohn als Verantwortlichen für den Verfall der Unternehmenskultur bei Goldman Sachs.  Früher warb Smith auch Studenten für die Investmentbank an, nun könne er diesen nicht mehr in die Augen sehen, schreibt er in der NYT. Er hat das Unternehmen nach zwölfjähriger Tätigkeit verlassen.

(md)

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