Bargeld-Nachfrage steigt im gesamten Euro-Raum

Louisenthal Papierfabrik fertigt Papier fuer Geldscheine
Louisenthal Papierfabrik fertigt Papier fuer Geldscheine(c) dapd (Michael Gottschalk)
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Während Länder wie Spanien Barzahlungen beschränken, steigt die Nachfrage: 2011 waren 5,8 Prozent mehr Euroscheine und -münzen im Umlauf als im Vorjahr.

In den Euro-Ländern Italien und Spanien wurden erst vor kurzem strikte Maßnahmen erlassen, um den Bargeldverkehr zu beschränken (mehr dazu ...).
In der Bevölkerung ist jedoch noch keine Abkehr vom beliebtesten Zahlungsmittel zu beobachten. Im Gegenteil: 2011 ist im gesamten Euroraum die Bargeldnachfrage gestiegen. Ende des Vorjahres waren 911,7 Milliarden Euro an Bargeld im Umlauf, um 5,8 Prozent mehr als Ende 2010. Das Gros entfiel auf Banknoten (888,63 Milliarden Euro). Daneben kursierten Euromünzen im Wert von 23,07 Milliarden. In Österreich sind nach Schätzung der Nationalbank Banknoten im Wert von 25 bis 27 Milliarden Euro im Umlauf. Genauere Angaben können aufgrund der gemeinsamen Währung aber nicht gemacht werden.

Bargeld ist nach wie vor das beliebteste Zahlungsmittel der Österreicher. 84 Prozent geben mehrmals pro Woche Münzen oder Scheine aus, zehn Prozent einmal wöchentlich, ergab eine Erhebung der Nationalbank (OeNB).

Mehr Bankomatkarten

Gleichzeitig stieg auch die Anzahl der Bankomatkarten. Knapp 40 Prozent der Bankomatkartenbesitzer verwenden ihre Karte mehrmals in der Woche, rund ein Viertel zahlt damit einmal wöchentlich, teilte die Nationalbank am Mittwoch mit. Ende 2011 waren 8,3 Millionen Bankomatkarten im Umlauf, ein Jahr zuvor waren es 8,1 Millionen gewesen. Dennoch gab es voriges Jahr um 7,3 Prozent weniger Bargeldbehebungen. Im Schnitt hoben die Österreicher 126 Euro ab, nach 127 Euro im Jahr 2010. Die Transaktionen am Zahlungsterminal sind dagegen mehr geworden (+3,7 Prozent), auch der Gesamtwert (+4 Prozent).

Bei kleineren Beträgen zücken die Österreicher selten die Plastikkarte. Beträge bis 20 Euro werden fast immer bar gezahlt (82 Prozent), Summen zwischen 200 und 1.000 Euro dagegen nur mehr zu 29 Prozent.

Weniger Bargeldbehebungen mit Kreditkarte

Viel seltener ist die Kreditkarte in Gebrauch. 15 Prozent zahlen damit einmal in der Woche, nur sechs Prozent öfter. Die meisten Kreditkarteninhaber verwenden ihre Karte zumindest einmal im Monat (40 Prozent) oder seltener (35 Prozent). Um ganze 41,8 Prozent zurückgegangen sind im Vorjahr Bargeldbehebungen mit Kreditkarte, der durchschnittliche Wert schrumpfte von 207 auf 193 Euro. Die Zahl der Transaktionen ist leicht gestiegen (+2,8 Prozent).

(Ag./Red.)

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