Computerbranche hadert mit Tablets und Wirtschaftsflaute

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Symbolbild(c) EPA (ADRIAN BRADSHAW)
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Computerbranche ist weiter am Boden. Die beiden Schwergewichte der US-Technologiebranche, Intel und IBM, verzeichneten das schwächste Absatzplus seit Jahren. Analysten hatten mit deutlichem Wachstum gerechnet.

Wien/Auer/Bloomberg.  Der Trend zu Tablets und die schwache Wirtschaftsentwicklung halten die Computerbranche weiter am Boden. Die beiden Schwergewichte der US-Technologiebranche, IBM und Intel, meldeten stagnierende Umsätze für die ersten Monate des Jahres. Analysten hatten mit einem deutlichen Wachstum gerechnet. Intel setzte im ersten Quartal 12,91 Mrd. Dollar (9,86 Mrd. Euro) um – etwa gleich viel wie im Vorjahresvergleich. Der Gewinn sank leicht auf 2,74 Mrd. Dollar. Die Aktionäre des Unternehmens reagierten rasch: Am Mittwochnachmittag rutschte das Papier um 3,2 Prozent ins Minus.

Hoffen auf Windows 8

Nicht nur die schwache PC-Nachfrage, auch die Engpässe bei Festplatten nach den Überschwemmungen in Thailand bereiteten Intel zu Jahresbeginn noch Probleme. Für die kommenden Monate gab das Unternehmen allerdings einen optimistischen Ausblick.

Der Chiphersteller gilt immer noch als Gradmesser für die gesamte PC-Branche. Schließlich stecken die Bauteile aus den Intel-Fabriken in 80 Prozent aller Computer weltweit. Der globale Absatz von Notebooks und Desktop-Computern stieg nach Zahlen des US-Marktforschers Gartner in den ersten Monaten nur leicht um 1,9 Prozent auf 89 Millionen Geräte. In den USA fiel der Absatz gar um 3,5 Prozent auf 15,52 Millionen Geräte. Echten Auftrieb erhofft sich die Branche erst im Herbst, wenn der US-Softwarekonzern Microsoft sein neues Betriebssystem Windows 8 auf den Markt bringt. Die Computerhersteller erwarten, dass viele Kunden dadurch wieder einen Anstoß bekommen könnten, sich einen neuen Computer zuzulegen.

Auch IBM hat in den ersten Monaten des Jahres mit dem Verkauf von Hardware deutlich weniger Geld verdient. Der Umsatz der Sparte sank um 6,7 Prozent. Das klassische PC-Geschäft hat IBM ohnedies schon vor acht Jahren an den chinesischen Konzern Lenovo verkauft, der sich mittlerweile zur Nummer zwei hinter Hewlett-Packard mausern konnte. IBM vertreibt nur noch Großrechner und Server an Unternehmen und Behörden.

IBM: Umsatz in Europa gefallen

Das Umsatzwachstum lag zuletzt deutlich unter den Erwartungen, auch weil sich die Kunden angesichts der trägen Wirtschaftserholung mit Investitionen zurückhalten. In Europa fiel der Umsatz im ersten Quartal etwa um zwei Prozent. Gemeinsam mit Afrika und dem Nahen Osten steht die Region für ein Drittel des gesamten Umsatzes bei IBM.

In Summe verharrte der Umsatz bei 24,67 Mrd. Dollar. Lediglich der starke Fokus auf Geschäfte mit höheren Margen wie beispielsweise Unternehmensanalyse oder Software konnte den Konzerngewinn von 3,07 Mrd. Dollar retten. Immerhin ein Plus von sieben Prozent. Die Anleger erwarteten offenbar trotzdem mehr. Der Kurs der IBM-Aktien sank am Mittwoch um 2,2 Prozent.

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