Einen Kontakt wird es erst wieder mit einer neuen Regierung geben. Chefin Lagarde will sich das "optimale Szenario" für die Griechen ansehen.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) stellt die offiziellen Kontakte zum Krisenland Griechenland bis zu den Neuwahlen Mitte Juni ein. "Wir nehmen zur Kenntnis, dass Wahlen ausgerufen wurden, und freuen uns darauf, mit der neuen Regierung in Kontakt zu treten, wenn sie gebildet wurde", sagte ein IWF-Sprecher vor Journalisten in Washington. Der IWF ist neben der EU wichtigster Geldgeber des hoch verschuldeten Landes, das nach vergeblichen Versuchen einer Regierungsbildung erneut vor Wahlen steht.
Zuvor hatte IWF-Chefin Christine Lagarde die griechischen Spitzenpolitiker aufgefordert, sich zu den an das internationale Rettungspaket geknüpften Bedingungen zu bekennen. "Ich denke, wir sollten uns das optimale Szenario ansehen", sagte sie in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview eines niederländischen Fernsehsenders.
"Austritt aus Eurozone teuer und hart"
Dieses sehe so aus, dass das Land den politischen Willen habe, sich an seine Verpflichtungen tatsächlich zu halten und in der Eurozone zu bleiben, was die Mehrheit der Bevölkerung zu wollen scheine. Ein Austritt aus der Eurozone "wäre extrem teuer und hart, und das nicht nur für Griechenland", warnte Lagarde.
In Griechenland stehen Mitte Juni Neuwahlen bevor, weil die Abstimmung von Anfang Mai keine klaren Mehrheitsverhältnisse geschaffen hat und eine Regierungsbildung gescheitert ist. Umfragen zufolge können die Gegner des strikten, von EU und IWF auferlegten Sparkurses mit Zugewinnen rechnen.
Es wird befürchtet, dass das Land damit auf den Staatsbankrott und eine Rückkehr zur Drachme zusteuern könnte.
(Ag.)