Ein steigender Case-Shiller-Index freut die Börsen, bedeutet aber nicht das Krisenende. Der Index wird auf zwei Arten berechnet.
Er ist einer der Konjunkturindikatoren, die die Börsen bewegen. Allmonatlich wird der „S&P/Case-Shiller Home Price Index“ veröffentlicht. Er spiegelt die Immobilienpreisentwicklung in 20 großen US-Städten wie New York, Los Angeles, Chicago oder Miami wider. Steigt er, freut das die Börsianer, weil sie auf eine bessere Konjunktur und eine höhere Kauflust hoffen. Fällt er, fürchten sie das Gegenteil.
Der Index wird auf zwei Arten berechnet. Eine Variante zeigt die absolute Entwicklung der Häuserpreise. Absolut betrachtet hat der US-Immobilienmarkt die im Jahr 2007 geplatzte Immobilienblase noch nicht überwunden. Die Häuserpreise in den 20 Städten liegen nun um etwa 45 Prozent über dem Niveau, das sie zur Jahrtausendwende hatten (siehe Grafik). In den Boomjahren 2006 und 2007 lagen sie auf einem doppelt so hohen Niveau wie 2000. In den vergangenen Monaten ging es leicht nach unten. David Blitzer vom Indexkomitee findet das nicht dramatisch. „Der Winter ist immer eine schwache Periode für den Häusermarkt“, meint er.
Aussagekräftiger findet er denn auch jene Variante, die den Vergleich mit dem jeweiligen Vorjahresmonat anzeigt. Dieser Index steigt seit einem Jahr; seit einem halben Jahr befindet er sich im grünen Bereich. Das bedeutet, dass die Hauspreise in jedem Monat höher waren als im jeweiligen Vorjahresmonat. Auch fiel das Plus von Monat zu Monat stärker aus. Im November (die Daten werden mit zweimonatiger Verspätung veröffentlicht) stieg der Index abermals an: Die Hauspreise waren um 5,5 Prozent höher als vor einem Jahr. Einen so starken Zuwachs im Jahresvergleich gab es zuletzt Anfang 2010.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.02.2013)